Verkehrsstudie 2009
Der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben hat im April 2009 Modus Consult Ulm mit einer Verkehrsuntersuchung im Raume B 30 – A 96 als so genannte „Verkehrsstudie Ost“ beauftragt.Im Rahmen dieser Untersuchung wurden für die Stadt Leutkirch die verkehrlichen Wirkungen einer südlichen Ortsumfahrung aufgezeigt und bewertet.
Grundlage bilden die Ergebnisse einer im Juni / Juli 2009 an normalen Werktagen durchgeführten Bestandsaufnahme mittels Befragungen der Verkehrsteilnehmer sowie Querschnitt- und Kontenpunktzählungen. Dabei wurde erfasst wie viele Fahrzeuge in die Kernstadt Leutkirch hinein- und wie viele hinausfahren, wo die Fahrzeuge herkamen und wohin sie wollten. Von den gezählten und hochgerechneten insgesamt 40.000 Fahrzeugen entfielen ca. neun Prozent auf den Güterschwerverkehr. Am stärksten befahren war die Wurzacher Straße als Autobahnzubringer.
Bei der Befragung wurden insgesamt 7.100 Verkehrsteilnehmer erfasst. Dabei entfielen 62 % aller Fahrten auf den Berufsverkehr, acht Prozent auf Einkaufsfahrten.
Unter Berücksichtigung der strukturellen Entwicklungen sowie der zu erwartenden Motorisierungs- und Mobilitätsentwicklung wurde eine Verkehrsprognose für das Jahr 2025 erstellt. Unter Beachtung dieser Faktoren wurden eine ortsnahe und alternativ eine ortsferne Umfahrung im Süden der Kernstadt bewertet.
In der Auswertung kommt der Gutachter zu dem Ergebnis, dass eine ortsnahe Umfahrung, die auch Verteilerfunktion für den innerörtlichen Verkehr aufnimmt, zu einer Entlastung von täglich bis zu 3.300 Fahrzeugen führen könnte.
Im gleichen Zeitraum hat der Leutkircher Student Mathias Kempter seine Bachelor - Thesis "Variantenanalyse einer Querverbindung zwischen den Landesstraßen L 308 und L 318 im südöstlichen Bereich der Stadt Leutkirch" im Vertiefungsfach Verkehrswesen an der Hochschule Biberach erabeitet.
Diese Untersuchungen dienen in erster Linie der Bewertung einer möglichen südlichen Umfahrung. Eine Trassenfestlegung ist damit nicht erfolgt. Dazu bedarf es weiterer intensiver Planungen und Ermittlung von Finanzierungsmöglichkeiten.
Machbarkeitsstudie Südumfahrung 2017
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurde die mögliche Realisierbarkeit der Maßnahme unter umweltfachlichen Gesichtspunkten untersucht. Die in der Machbarkeitsstudie gewonnenen Ergebnisse wurden von Burchard Stocks vom "Büro für Umweltsicherung und Infrastrukturplanung" aus Tübingen vorgestellt.Hintergrund der Utersuchung war, dass im Rahmen der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes der Stadt Leutkirch Überlegungen zu einer südlichen Umfahrung der Kernstadt angestellt wurden. So war im Rahmen einer Untersuchung von "Modus Consult" bis zum Jahr 2025 eine Zunahme der Verkehrsbelastung im Stadtgebiet der Kreisstadt Leutkirch ab dem Jahr 2010 um etwa 14% prognostiziert worden.
In der Verkehrsuntersuchung wird eine ortsnahe südliche Umfahrung von Leutkirch als ein möglicher Lösungsansatz angesehen.
Aus umweltgutachterlicher Sicht fiel das Ergebnis eindeutig aus:
"Von der weiteren Beplanung einer Südumfahrung von Leutkirch sollte aufgrund
- des begrenzten Nutzens,
- der ganz erheblichen und nachhaltigen Konflikte für Landschaft und Naturhaushalt, aber auch für den Menschen (Wohnen / Wohnumfeld / Erholungsnutzung), für die Land- und Forstwirtschaft sowie für die Wasserwirtschaft,
- der hohen rechtlichen Hürden, die im konkreten Fall als sehr verfahrenskritisch einzustufen sind,
Zum Herunterladen
- Verkehrstudie 2009 (PDF | 5,5 MB)
- Studie zur Südumfahrung 2017 - Kurzform des Gutachtens (PDF | 6 MB)