Die Adelegg - ein Lebensraum für Mensch und Natur!
Die Adelegg ist ein einzelstehendes, voralpines Bergmassiv, das mit dem Schwarzen Grat (1115 m) den höchsten Berg Württembergs stellt. Die Eschach und ihre Seitenbäche haben im Lauf von Jahrtausenden Täler und unzählige steile Tobel geformt.
Erst nach dem 30-Jährigen Krieg (1618-48) errichteten die Grundherren Glashütten und erschlossen damit das bis dahin unbesiedelte Waldland der Adelegg. Holz diente als Rohstoff und Energieträger zur Glasherstellung. Die Wälder wurden gerodet. Bauern siedelten sich an und hielten die Landschaft offen. Aus dem Wald entstand eine von Bergwiesen geprägte Landschaft und war ab dem frühen 20. Jahrhundert Ziel von ersten Urlaubern.
Das Leben auf den weit abgelegen Höfen war beschwerlich und die steilen Hochlagen erbrachten oft nicht genug Ertrag. So gab ein Bergbauer nach dem anderen auf. Der Wald eroberte, auch durch Aufforstungen gefördert, weite Teile der Adelegg zurück. Aus Wiesen wurden wieder Wälder.
Nur wenige Wiesen und Weiden sind erhalten geblieben. Gerade diese sind aufgrund ihrer schonenden Bewirtschaftung heute artenreiche und schützenswerte Lebensräume. Etwas Besonderes sind auch die Tobel, welche von den Rodungen weitgehend verschont gebliebenen waren und so ihren ursprünglichen Charakter erhalten konnten.
Die abwechslungsreiche Landschaft aus Wäldern, Wiesen, Bächen und steilen Tobeln hat sich trotz vielfältiger Eingriffe ein Stück ihrer ursprünglichen Wildheit bewahrt. Die Adelegg ist heute ein schützenswerter Natur- und Lebensraum für viele selten gewordene Pflanzen und Tiere.