Einwohner
789 (Stand 31.12.2021)
Lage
Mit einer Fläche von 1287 ha liegt die Ortschaft Friesenhofen idyllisch am Westhang der Adelegg. Sie besteht aus den Ortsteilen Rimpach, Ellmeney und Bahnhof.
Geschichte
Der Ortsname Friesenhofen deutet auf die Besiedelung durch die Alemannen um 500 hin. Eine neue Epoche leitete die Christianisierung (um 700) ein. Während in dem Gebiet um Leutkirch die dortige Leutekirche kirchlicher Mittelpunkt war, lag Friesenhofen im Ausstrahlungsbereich des Benediktinerklosters Isny, in dessen Klosterchronik, Ort und Kirche 1176 erwähnt sind. Unter Abt Johannes Asnank (1398 bis 1406) wurde die Kirche Friesenhofen in das Kloster incorporiert. Schon 1353 hieß das Landkapitel Isny einige Zeit Landkapitel Friesenhofen, ein Beweis für die bedeutende Stellung der Pfarrei.
Abt Georg Stüdlin, ein Leutkircher, baute 1490 eine neue Kirche als wehrhafte Anlage oberhalb des Dorfes. Sie ist den Heiligen Peter und Paul geweiht. Die Kirche erhielt 1881/82 einen neugotischen Hochaltar aus der Werkstatt Metz, Gebrazhofen. Die schöne Kanzel und ein Vortrage-Kreuz stammen von dem „Meister aus Friesenhofen, Konrad Hegenauer“. Konrad Hegenauer wirkte von 1756 bis 1807 in Friesenhofen.
Im Ortsteil Rimpach, in dem das Jagdschlösschen steht, das 1989 renoviert wurde, befindet sich das besondere Kleinod, die aus dem 14. Jahrhundert stammende Kapelle, die dem Heiligen Sankt Leonhard geweiht ist. Auch im kleinen, abgelegenen Weiler Ellmeney, am Weg zum Herrenberg, steht eine kleine Kapelle, die 1736 gebaut wurde, ein kleines, klobiges Kunstwerk.
Aus der wirtschaftlichen Lage des 19. Jahrhunderts sind die Verhältnisse so geschildert: Hier gedeihen die Winterfrüchte vorzüglich. Auch blühen der Flachsbau und der Holzhandel. Friesenhofen ist eine der wohlhabendsten Gemeinden des Oberamts. Das 19. Jahrhundert brachte dann mehr die Umstellung der bäuerlichen Betriebe. Getreide- und Flachsanbau traten in den Hintergrund und machten der Grünlandwirtschaft Platz.
Nach dem Bau der Bahnlinie Leutkirch-Isny (1874) entwickelte sich der Bahnhof Friesenhofen zu einem wichtigen Umschlagplatz aus den Sägewerken des Eschachtales. Eine weitere aufstrebende Entwicklung erreicht Friesenhofen mit den zahlreichen Dorfhandwerkern wie Schmiede, Wagner, Rechenmacher, Teppichweberei, Mühlenbauer. Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg entstanden Gewerbebetriebe. Jahre nach der Stillegung der Bahnlinie entstand auf dem Bahngelände ein Gewerbegebiet mit derzeit elf Betrieben.
Dagegen ist Friesenhofen für den Fremdenverkehr noch nicht „attraktiv" genug, obwohl sich 1888 Hitzenlinde zu einem Badeort entwickelte und eine Kurliste geführt wurde, bei der es auch geblieben ist, und zudem namhafte Personen das Bad an der Eschach genutzt haben.
1900 wurden Schul- und Rathaus gebaut. Dazu kam 1910 eine zusätzliche Schule. 1970 wurde auf dem Ebnat eine neue Grundschule mit Turnhalle und Sportanlage gebaut. In der Jahren 1968/69 entstanden ein Kindergarten und eine Aussegnungshalle.
1905 bis 1912 entstanden private Wasserversorgungen. Erst 1954 baute die Gemeinde eine öffentliche Wasserversorgung. In den 90er Jahren wurde die Ortskanalisation, verbunden mit dem Ausbau der Erschließungsstraßen verwirklicht, was auch ein Mitwirken von den Bürgern abverlangte. Friesenhofen beteiligte sich 2000 beim Kreis- Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - unser Dorf hat Zukunft" und wurde mit einem 2. Platz belohnt.