Seit April 2009 steht am Eingang des früheren Munageländes in Urlau eine Stele, die an das mutige Handeln von Major Günther Zöller in den letzten
Kriegstagen erinnert.
Günther Zöller, geboren 1908 in Aachen, war seit 1. März 1945 Kommandant der Heeresmunitionsanstalt (Muna) Urlau. Die Muna sollte entsprechend dem Befehl „Verbrannte Erde“ gesprengt werden. Im April 1945 waren bereits alle technischen Vorkehrungen getroffen. Durch geschicktes und mutiges Agieren gelang es Günther Zöller jedoch, die von der nationalsozialistischen Gauleitung befohlene Sprengung der Muna mit tausend Tonnen Giftgasmunition zu verhindern und das Depot am 28. April 1945 ohne Kampfhandlungen an die französischen Truppen zu übergeben.
Zöller nahm mit dieser Befehlsverweigerung in Kauf, für die Vorgehensweise zur Rechenschaft gezogen und hingerichtet zu werden. Das Allgäu bewahrte er damit vor einer Giftgaskatastrophe und tausende Menschen vor dem Tod.
Günther Zöller lebte ab 1957 wieder in Aachen, wo er 2002 im Alter von 94 Jahren auch verstarb.