Die Partnerschaft für Demokratie Leutkirch-Aichstetten-Aitrach endet zum 31. Dezember 2024. Weitere Förderanträge können nicht gestellt werden. Auf der rechten Seite finden Sie eine Liste mit weiteren Fördermöglichkeiten für Projekte und Veranstaltungen. Wir danken allen Projekt- und Netzwerkpartnern für die gute Zusammenarbeit und wünschen weiterhin viel Erfolg beim Einsatz für unsere Gesellschaft. |
„Demokratie lebt vom Mitmachen, nicht vom Zuschauen!“
Unter diesem Motto gelang es der Stadt Leutkirch durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ Fördermittel zu erhalten. Für das Projekt wird eine Koordinierungs- und Fachstelle bei der Stiftung St. Anna eingerichtet. Start war im Juli 2017. Seit Januar 2019 sind auch die Nachbargemeinden Aichstetten und Aitrach Teil des Fördergebiets.
Das Bundesprogramm "Demokratie leben! Demokratie fördern. Vielfalt gestalten. Extremismus vorbeugen.“ zielt darauf ab, demokratisches Miteinander, ziviles Engagement und den Einsatz für Vielfalt und Toleranz zu stärken und zu fördern.
Förderfähig sind große und kleinere Projekte, wie Workshops oder Aktionstage, welche im Rahmen der Förderschwerpunkte des Bundesprogramms liegen und mit den Zielen des Programms in Leutkirch vereinbar sein müssen.
Alle Leutkircher, Aichstettener und Aitracher Vereine und andere gemeinnützigen Organisationen, Bürgerinitiativen, Helferkreise und Schulen sind zur Antragsstellung berechtigt. Auch Jugendliche, die Interesse haben, dürfen einen Antrag einreichen. Für sie gibt es 10.000 Euro extra für Projekte, Feste und Aktionen, die das Thema „Demokratie leben!“ betreffen.
2024 entstanden im Rahmen einer "Schreibwerkstatt für das Grundgesetz" Texte rund um Menschrechte und Menschenwürde. Diese Texte können rechts im Downloadbereich heruntergeladen und gelesen werden. Einen Bericht über das Projekt an sich finden Sie weiter unten unter "Projekte 2024"
Dreimal im Jahr kommt der Begleitausschuss zusammen, um über eingereichte Projektanträge zu entscheiden.
Bei der Antragstellung unterstützen Sie gerne Maria Hönig, Koordinierungs- und Fachstelle der Stiftung St. Anna, oder Carmen Scheich, Kinder-, Jugend- und Familienbeauftragte der Stadt Leutkirch.
Per E-Mail informieren wir über alle bevorstehenden Veranstaltungen und geförderten Projekte. Haben Sie daran Interessen, schreiben Sie bitte eine kurze Nachricht an: maria.hoenig(at)stiftung-st-anna.de
Der Begleitausschuss
Der Begleitausschuss entscheidet über die eingereichten Projektanträge. Er setzt sich zusammen aus Vertretern des Gemeinderates und der Zivilgesellschaft und trifft sich zweimal im Jahr.
Interesse? Falls Sie Interesse haben, ebenfalls im Begleitausschuss mitzuwirken, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.
Weitere Informationen auch unter
www.demokratie-leben.de
www.bmfsfj.de
Demokratie leben! stellt Projekte vor:
Projekte 2024
Sieben Monate sind vergangen seit dem verheerenden Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Seitdem herrscht Krieg im Gazastreifen. Eigentlich sollte der einmal Teil eines unabhängigen palästinensischen Staates werden - zusammen mit dem Westjordanland und als Nachbar von Israel. Wie realistisch ist eine solche Zwei-Staaten-Lösung allerdings noch? Und wie kann man das nennen, was gerade in Gaza passiert: Vertreibung, gar ein Genozid? Wo kann man darauf Antworten bekommen, die möglichst nicht von Ideologie geprägt oder von politischem Willen gefärbt sind?
Die Partnerschaft für Demokratie Leutkirch-Aichstetten-Aitrach hat dazu Leutkircher eingeladen, die eine Zeit vor Ort gelebt haben und versuchten, diese und andere Fragen einzuordnen und, wo möglich, Antworten zu geben. Den Anfang macht Achim Staudenmaier. Der Leiter des Leutkircher Polizeireviers war von April 2023 bis April 2024 beruflich in Ramallah, dem Regierungssitz des palästinensischen Westjordanlandes. Im Rahmen der EU-Mission EUPOL-COPPS beriet er das dortige Innenministerium. Zu Beginn gab er einen kurzen Überblick über die zahlreichen Kriege seit der Staatsgründung Israels im Jahr 1948. Anschließend berichtete er über seine Arbeit vor Ort. Das Ziel der Mission ist es, Reformen der palästinensischen Polizei zu unterstützen und auch die Zusammenarbeit zwischen der Polizei und der Justiz zu verbessern. Wie unterschiedlich die Narrative sind, die im Nahostkonflikt jeweils aus israelischer und palästinensischer Seite vorherrschen, stellte Staudenmaier anhand einer Gegenüberstellung eindrücklich dar: Statt von einer Besetzung des Westjordanlandes wird auf israelischer Seite gern einfach von "umstrittenen Gebieten" gesprochen, außerdem seien "die Araber" selbst Schuld an der Situation, so eine vorherrschende Sichtweise. Auf der anderen Seite werfen Palästinenser dem Staat Israel Apartheid und Kolonialismus vor. Letztendlich bestehen beide Völker auf ihrem Recht auf Selbstbestimmung und Existenz bzw. Unabhängigkeit.
Im Anschluss berichtete Michael Maier von seinen Eindrücken, die er 2015/16 während eines Studienjahres an der Dormitio Abtei in Jerusalem gesammelt hat. Der Pastoralreferent der Seelsorgeeinheit Leutkirch hat zwischenzeitlich selbst zwei Pilgerreisen ins Heilige Land geleitet. Den Zuhörern veranschaulichte er an diesem Abend, in welcher Form der Konflikt für Touristen "sichtbar" wird: Einerseits an den israelischen Siedlungen im Westjordanland, dem vielleicht größten Hindernis für eine Zwei-Staaten-Lösung. Andererseits an der Sperranlage, die das palästinensische Westjordanland von Israel abtrennt - allerdings nicht entlang der "grünen Linie", der Waffenstillstandslinie von 1949. Stattdessen schneiden sie an manchen Stellen tief ins Westjordanland ein und trennen so etwa palästinensische Dörfer von ihren Feldern. Und schließlich stehen am Eingang zu jeder palästinensischen Stadt rote Hinweistafeln, die es israelischen Bürgerinnen und Bürgern verbieten, diese Städte zu betreten - Lebensgefahr. Hintergrund davon ist, dass das Westjordanland in sogenannte A-, B- und C-Gebiete aufgeteilt ist. Was es damit auf sich hat, können Sie hier nachlesen.
"Grob gesagt kann man es auf folgende Formel bringen: Die Palästinenser fühlen sich gedemütigt angesichts massiver Einschränkungen, die sich auf das gesamte Leben auswirken. Die Israelis haben Angst." fasst Gastgeberin Maria Hönig von der Partnerschaft für Demokratie Leutkirch-Aichstetten-Aitrach schließlich zusammen. Sie war 2013/14 für einige Monate in der Region, um im Rahmen ihres Studiums der Islamwissenschaften Arabisch zu lernen und ein Praktikum im Ramallah-Büro einer deutschen politischen Stiftung zu absolvieren. Sowohl die Gefühlslage der Palästinenser als auch die der Israelis seien gut nachzuvollziehen. Beide Seiten im Blick zu behalten und für beide Empathie aufzubringen, das sei die große Herausforderung in diesem Konflikt.
In der anschließenden Fragerunde konnten einige Aspekte des durchaus komplexen Themas nochmal erläutert werden. "Haben Sie mit Absicht von "jüdischen Israelis" gesprochen?" wollte eine Zuschauerin wissen. Ja, so die Antwort der Referenten, denn es gibt auch muslimische und christliche Israelis, die etwa 20 % der israelischen Bevölkerung ausmachen. Und warum man denn von der palästinensischen Polizei sprechen würde, das seien doch Terroristen? Hier verdeutlichten die Redner noch einmal, dass Palästina aus zwei Gebieten besteht: dem von der terroristischen Hamas regierten Gazastreifen, der derzeit im Fokus der Medien ist und in dem auch die Bevölkerung unter ihrer Herrschaft leidet. Und dem Westjordanland, das von der palästinensischen Autonomiebehörde verwaltet wird. Hier wird die Polizei von der EU im Rahmen der Mission EUPOL-COPPS unterstützt, um die Standards in der Aufgabenwahrnehmung zu erhöhen.
Die anschließende Einladung zum weiteren Gespräch bei Seezüngle und Baklava nahmen viele Besucher gern an.
Das Foto zeigt die Eröffnung in der Geschwister-Scholl-Schule.
Auch das Drumherum konnte sich sehen lassen: Köstlichkeiten aus der Region, handgemachte Musik von Mr. Fabulous & Friends und jede Menge Kinderangebote. Das Highlight war auch in diesem Jahr wieder das Fahrradkarussell von Markus Elhardt und seinem Kollegen mit der großen, lauten Glocke - hier kamen Groß und Klein auf ihre Kosten.
Wer Magita e. V. in seiner Arbeit unterstützen möchte, kann Mitglied werden, dort einkaufen oder ehrenamtlich im Laden mitarbeiten. Nähere Infos unter www.kinderhilfe-ma-gi-ta.de.
14 Personen haben sich nun am Kinderfestsamstag im Leutkircher Tagungshaus Regina Pacis von Anja Korte und Christopher Bartlewski vom Guidennetzwerk Deutschland zu Guideläufern ausbilden lassen. Bartlewski ist selbst vollblind und wurde von Korte bereits mehrfach auf Halbmarathon- und Marathondistanzen unterstützt. Als „traumhaft“ beschreibt er die Strecke des traditionellen Allgäu-Volkslaufs in Leutkirch, die die ganze Gruppe am folgenden Tag hinter sich bringt. Für die im Flachland lebende Korte waren die Höhenmeter dagegen durchaus eine Herausforderung. Beide freuen sich, dass sie von den anderen Teilnehmenden des Laufs durchweg positive Rückmeldungen bekamen. Auch hätten alle gut reagiert, so dass für sie als Lauftandem eine entspannte Teilnahme möglich war.
Begleitet wurde die Gruppe außerdem von Mike Schmitz. Der Träger einer Beinprothese und Botschafter für „Inklusion mit Herz“ war ebenfalls Teil dieses Laufprojektes für die Inklusion, das von Selda Arslantekin und Sven Stöckle vom VdK Leutkirch organisiert wurde. Er hatte am Vorabend der Ausbildung im Bocksaal aus seinem Buch „Mike macht Mut. Never give up!“ gelesen. Darin beschreibt er, wie er sich nach dem Verlust seines Unterschenkels mit einer Hightech-Beinprothese zurück in die Gesellschaft und ins Leben kämpft.
Das Bild zeigt die Teilnehmenden des Guideläuferworkshops.
Geleitet wurde die Schreibwerkstatt vom Schriftsteller und Träger des Landesverdienstordens des Landes Baden-Württemberg Imre Török. Der langjährige Vorsitzende des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller lebt in einem kleinen Weiler bei Leutkirch mit dem wohlklingenden Namen Ewigkeit. Die Veranstaltung ist ihm eine Herzensangelegenheit und für den erfahrenen Texter nicht die erste ihrer Art. So hat er in der Vergangenheit bereits für die Menschenrechtsorganisation Amnesty International eine Schreibwerkstatt zum Thema Menschenrechte geleitet.
Nun also das Grundgesetz. Eine Einführung in die Techniken des kreativen Schreibens durfte ebenso wenig fehlen wie Einheiten zum Thema Spannungsaufbau, Ideenentwicklung und Struktur einer Geschichte. Inhaltlicher Ausgangspunkte war dabei das Grundgesetz, mit seinem Artikel zur Menschenwürde und den Grundrechten. „Spannend war, zu sehen, wie auch solch ein juristischer Text Ausgangspunkt für kreative Geschichten sein kann“ erzählt eine Teilnehmerin.
An insgesamt vier Terminen entstanden so Geschichten, die die Teilnehmenden sich gegenseitig vortrugen und Anregungen dazu wieder mit nach Hause nahmen. Die fertigen Texte werden voraussichtlich im Rahmen einer Veranstaltung am 9. November 2024 öffentlich vorgetragen.
Einer der ersten Workshops richtete sich an Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahre. Das Foto zeigt die ersten Versuche der Teilnehmerinnen, einzelne Buchstaben ihres Namens zu zeichnen. Angeleitet wurden sie dabei von der Ulmer Streetart-Künstlerin Miriam Ҫiriş, die auch eines der großformatigen Gemälde in der Altstadt gestaltete.
Brussig erzählte im Anschluss an den Film so manche Anekdote zum Entstehungsprozess. Anerkennend hob er hervor, dass die beteiligten Schauspieler damals alle noch völlig unbekannt waren – und heute ihre festen Plätze in der deutschen Filmwelt haben. Angesprochen auf die Kritik, der Film verharmlose das SED-Regime, machte er deutlich: „Man muss darüber lachen können. Dann hat man es überwunden.“
Deutlich wurde während des Gesprächs, dass die deutsche Trennung für heutige Jugendliche nur noch ferne Geschichte ist. „Weshalb hatten die im Osten einen Mercedes?“ wollte ein Schüler beispielsweise wissen. Woraufhin Brussig erklärte, dass der Typ mit dem Mercedes eben ein Wessi war – erkennbar an seinem T-Shirt mit der Aufschrift „John F. Kennedy Schule“. Eine Schule mit diesem Namen gab es im Osten natürlich nicht. Für Zuschauer in den 90ern eine klare Sache.
Folgende Projekte wurden 2024 aus dem Kleinprojektefonds gefördert: Vier Ausgaben von "Anna und Pau - Kinder im Museum" der Heimatpflege Leutkirch, eine KörperWunderWerkstatt für Viertklässlerinnen und sowie eine für Viertklässler in Aitrach, Workshoptage zu "My Fertility Matters" für Jungs und Mädchen des Klassenstufen 5 bis 8 an der Schule St. Anna, ein Schwimmkurs für erwachsene Frauen an der Volkshochschule, ein Resilienztraining für die Klassenstufe 2 an den Grundschulen Gebrazhofen und Friesenhofen, stark reduzierte Sozialtickets für klassische Konzerte, die die Magita Kinderhilfe an finanziell schlecht gestellte Familien verkaufte, ein Zirkusprojekt an der Grund- und Werkrealschule in Wuchzenhofen, die öffentliche Vorstellung einer selbst gegebenen Verfassung im DRK-Kindergarten Piepmatz sowie die Ausbildung von Schülerinnen und Schülern zu sogenannten Peer Guides, die dann alle Klassen an ihrer Schule, der Otl-Aicher-Realschule, durch eine Ausstellung zu Lilo Gollowitsch und dem Nationalsozialismus in Leutkirch führten.
Projekte 2023
Jeden Donnerstag um 16 Uhr öffnet das Café WILLE im Johanniter-Sonnentreff (Eschachstraße 8 in Leutkirch) seine Pforten. Willkommen in Leutkirch - dafür steht die Abkürzung WILLE, und dafür steht das Café WILLE. Doreen Manuele, ihr Team und ihr gesamtes Netzwerk unterstützen rund um das Ankommen in Leutkirch. Sie stellen Informationen bereit, organisieren niedrigschwellige Sprachkurse, Hausaufgabenbetreuung und Bastelangebote, laden zu kulturellen Einblicken und kulinarischen Genüssen aus aller Welt, ein kurz: sie kreieren einen Ort, an man Mensch sein und mit anderen Menschen in Kontakt kommen kann. An dem man Leutkirch von seiner besten Seite kennen lernen kann.
„Erschütternd“ war die Aussage eines Teilnehmers nach einem Video, das die Reaktion verschiedener Kinder auf weiße und schwarze Puppen festhielt. In dem Experiment mussten die Kinder den Puppen Eigenschaften wie hübsch oder hässlich, sympathisch, vertrauenswürdig oder nicht zuordnen. Die negativen Eigenschaften schrieben die Kinder mehrheitlich, unabhängig ihrer eigenen Hautfarbe, den schwarzen Puppen zu, die positiven ausschließlich den weißen. Das Experiment, zum ersten Mal 1940 in den USA durchgeführt und immer wieder, zuletzt 1918 in Frankreich, wiederholt, kommt jedes Mal zum gleichen Ergebnis: Kinder lernen schon früh, dass Weißsein positiv und Schwarzsein negativ konnotiert ist.
Frau Mouissi verdeutlichtete Rassismus anhand vieler Beispiele aus ihrer Forschung und persönlichen Erfahrungen. Auch mit den Privilegien weißer Menschen setzten sich die Teilnehmer/innen auseinander: Wenn sie eine Arbeitsstelle oder eine Wohnung nicht bekommen, müssen sich Weiße nicht fragen, ob dies an ihrer Hautfarbe gelegen haben könnte. Ebenso wenig, ob sie deswegen von der Polizei oder in der S-Bahn kontrolliert wurden. Ein Privileg ist zudem, dass weiße Menschen selbst entscheiden können, ob sie sich mit Rassismus auseinandersetzen wollen, Schwarze Menschen und People of Color müssen es.
Das Feedback aller Teilnehmer*innen am Ende des Workshops fiel durchweg positiv aus, da Frau Mouissi neben ihrer methodischen Vielfalt nie den moralischen Zeigefinger erhob. Die ersten Schritte auf dem Weg zu Rassismuskritischem Denken wurden zurückgelegt.
Ganz nach diesem Motto haben Anna Hör und Madeleine Sieber an ihrer Schule bereits zum zweiten Mal eine Aktion ins Leben gerufen. Eine Woche lang stehen sie während der großen Pause am Hans-Multscher-Gymnasium (HMG) hinter ihrem Stand und verkaufen thematisch passende Buttons, Armbänder und auch – orangefarbene – Mandarinen. Den Erlös spenden sie an das Frauen- und Kinderschutzhaus in Wangen.
„Gewalt an sich ist ein riesiges Problem“ so Hör und Sieber. „Gewalt an Frauen ist dabei aber nochmal ein ganz anderes Kaliber. Alle vier Minuten erlebt eine Frau Gewalt durch einen Partner oder Expartner! Das ist eindeutig ein strukturelles Problem“, sind sich die beiden einig.
Von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern und auch den Lehrkräften erhalten sie viele positive Rückmeldungen für ihr Engagement. Dass ihre Sensibilisierung Früchte trägt, zeigt sich bereits jetzt im zweiten Jahr: Etliche Schüler erinnern sich, können die Kampagne zuordnen, haben davon schon mal gehört. „Gerade die Wiederholung ist wichtig“ sagt dazu Maria Hönig von „Demokratie leben!“, die im Rahmen der Kampagne mit den beiden kooperiert. „Denn jedes Jahr kommen neue Klassen nach. Und irgendwann ist eine ganze Generation damit konfrontiert worden. Das wäre klasse“. So suchen Hör und Sieber denn auch gerade nach Mitschülern, die die Aktion im nächsten Jahr fortführen möchten. Denn für sie beide ist es das letzte Schuljahr am HMG – sie bereiten sich bereits auf das Abitur vor.
Wenn Jutta Klawuhn „Blut!“ von der Bühne herab ruft, dann fühlt man es förmlich spritzen. Blut gehört natürlich dazu, wenn es um das weibliche Geschlechtsorgan geht. Genauso wie Begehren, wie Unsicherheit und auch Scham.
Das Stück setzt sich aus einzelnen Texten zusammen, die wahre biografische Begebenheiten verschiedener Frauen erzählen. Einige der Geschichten sind durchaus lustig, vor allem wenn Klawuhn in ihrer unnachahmlichen Art sie vorträgt. Andere sind ernst, manche sind traurig. Auch der Anlass für die Lesung ist ein sehr ernster – die UN-Kampagne „Orange the World“ zur Beseitigung von Gewalt an Frauen. Jede vierte Frau erlebt solche Gewalt im Laufe ihres Lebens. Alle vier Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt, meist durch ihren Partner oder Expartner. Die Kampagne möchte sensibilisieren: Du bist nicht allein, es gibt Hilfe. Die Polizei ist natürlich eine erste Anlaufstelle, aber auch die Beratungs- und Interventionsstelle des Frauenhauses in Wangen (07522 – 90 99 598) oder Nachbarn, Freunde, Vertraute. Und die Kampagne möchte natürlich dafür sensibilisieren, dass Gewalt schlicht und einfach nicht in Ordnung ist.
Auf der Bühne bitten Klawuhn und Essich derweil die Frauen, einen Fragebogen rund um ihre Vagina auszufüllen. „Was würdest du ihr zum Geburtstag schenken?“ steht darin, oder „Welches Lied würde sie singen?“ Die Antworten werden – natürlich anonym – anschließend in Auszügen vorgetragen. Eine von ihnen würde singen: „I will survive!“
Große Augen mit langen Wimpern, ein weiches Fell und die perfekte Körperhöhe, um mit Kindern und Jugendlichen auf Augenhöhe zu sein – Alpakas erobern Menschenherzen meist im Sturm. Auch die jener elf Kinder, die jüngst eine dreitägige Ferienfreizeit auf dem Hof „Alpakaleben“ in Pfänders bei Aitrach verbracht haben. Was fressen diese Tiere? Wo darf man sie streicheln? Und was bedeutet es, wenn sie ihren Schwanz anheben?
Die Kinder sind bereits nach zwei Tagen kleine Profis. „Bitte nur am Hals streicheln, nicht am Kopf – die kommen aus den Anden, dort lebt der Kondor und der jagt Alpaka-Babys. Wenn also von oben ein Schatten kommt, löst das ihren Fluchtreflex aus!“ erklärt ein Mädchen, während es sein Alpaka mit lockerer Leine grasen lässt. Ein Junge ruft aus: „Oh, meiner hebt seinen Schwanz.“ Und schlussfolgert goldrichtig: „Er ist wohl aufgeregt wegen der anderen Tiere dort drüben.“
Tatsächlich bedeutet ein stark erhobener Schwanz sogar, dass die Tiere Stress haben. Auch eine erhöhte Atemfrequenz deutet darauf hin. Zwei Frauen in der Ausbildung zur Fachkraft für tiergestützte Therapie notieren während der Ferienfreizeiten das Auftreten oder eben Ausbleiben solcher Signale. Sie schreiben ihre wissenschaftliche Abschlussarbeit über die Frage, wie das Tierwohl beim Zusammentreffen von Alpakas mit Menschen bestmöglich gewährleistet werden kann.
Denn dass die Herde und die elf Kinder diese drei Tage miteinander verbringen, hat einen bestimmten Grund. Die Ferienfreizeit ist inklusiv angelegt. Vier der Kinder haben eine Behinderung, „ein Handicap“, wie Stefanie und Stefan Hagner von „Alpakas helfen Menschen – tierisch gut e.V.“ es ausdrücken. Und Alpakas sind bestens für die tiergestützte Förderung geeignet. Was die Kinder daraus mitnehmen, kann man vor Ort mit eigenen Augen erleben: Selbstsicherheit, Erfolgserlebnisse und das Gefühl, in dieser Gruppe nicht besonders, sondern schlicht ein Kind von vielen zu sein. So ruft ein Kind, ein inklusives Kind, begeistert: „Hast du gesehen? Ich kann ihn halten!“ Ich. Kann das. Wer das nicht nur weiß, sondern auch fühlt, der kann die Welt verändern.
Fast 50 Personen waren gekommen, um sich die Vernissage zur Ausstellung „Bilder aus dem Frauen- und Kinderschutzhaus“ in der Leutkircher Galerie im Kornhaus anzuschauen. Darunter waren auch einige Männer und sogar Kinder – aber größtenteils waren es Frauen. Sie sind denn auch die Hauptbetroffenen von häuslicher Gewalt, und für sie gibt es das Frauenhaus mit Beratungsstellen in Ravensburg und Wangen.
Seit einigen Jahren bietet die Psychotherapeutin Heidelinde Notter dort in einer eigenen Werkstatt begleitetes Malen an. Es dient der Vergangenheitsbewältigung und bietet gleichzeitig Stärkung für die Gegenwart und die Zukunft. So sind die Bilder keineswegs durchweg düster und niedergeschlagen, wie man es bei dem Thema durchaus erwarten könnte. Viele Bilder strahlen die reine Zuversicht aus. Und zuversichtlich und positiv lesen sich auch die Antworten auf verschiedene Fragen, die ebenfalls Teil der Ausstellung sind. Frauen wie auch deren Kinder, die einmal im Frauenhaus gewohnt hatten, wurden beispielsweise gefragt: „Was hat mir in schwierigen Situationen Kraft gegeben?“ oder „Was möchte ich anderen Kindern und Jugendlichen mitteilen, die im Frauenhaus leben?“ und „Wie ist mein Leben jetzt?“ Die Antwort einer heute 22-jährigen, die als Kind mit ihrer Mutter im Frauenhaus war, lautet: „Mein Leben ist jetzt wieder ein Leben.“
Wie es passiert, welcher Weg hin zu handfester häuslicher Gewalt führt und warum die erste Warnzeichen in dem Moment keineswegs so klar erkennbar sind wie sie im Nachhinein vielleicht scheinen, das erläuterte die Kinder-, Jugend- und Familienbeauftragte der Stadt Leutkirch Carmen Scheich eindrucksvoll in ihrem Grußwort. Anschließend erklärte Petra Lutz von der Beratungsstelle Wangen die Ausstellung für eröffnet. Der Chor „Sisters of Lord“ aus Wangen umrahmte die Veranstaltung eindrucksvoll.
Mit den Orangen stellt sich Maria Hönig von „Demokratie leben!“ vor die Supermärkte und verschenkt sie an jede Frau, die vorbei kommt. Gemeinsam mit anderen Akteuren setzt sie die Kampagne vor Ort um. Die meisten Frauen freuen sich über das Geschenk – und auch darüber, dass dieses wichtige Thema Aufmerksamkeit bekommt. „Gewalt allgemein ist natürlich einfach Mist“ sagt eine Kundin. „Wenn ich dann aber wieder lese, dass jede vierte Frau das in ihrem Leben erlebt – das ist systematisch.“
Sowohl der Edeka in Aitrach als auch die beiden Rewe-Märkte in Leutkirch haben sich an der Aktion beteiligt und Orangen gespendet. Außerdem ging eine Orangenspende samt Infobriefchen an die Leutkircher Tafel.
In einem Pilotprojekt führten drei weiterführende Schulen in Leutkirch kostenlose Menstruationsartikel auf den Mädchentoiletten ein.
An der Grund- und Werkrealschule Wuchzenhofen, dem Hans-Multscher-Gymnasium und der Otl-Aicher-Realschule kann man bei Bedarf nun darauf zurückgreifen. Die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter der Schulen begleiten das Projekt und sammeln nun Erfahrungen, wie die Bereitstellung gut gelingt, ohne das Produkte verschwendet werden. Auf Grundlage dieser Erfahrungen soll die Ausstattung der Mädchentoiletten mit Periodeartikeln dann möglichst in den allgemeinen Etat übernommen werden.
Lange hat die Pandemie Gemeinschaftserlebnisse unmöglich gemacht. Da gibt es noch was aufzuholen. Aus genau diesem Grund haben 10 Schülerinnen eines Seminarkurses am Hans-Multscher-Gymnasium einen Konzertabend auf die Beine gestellt. Sechs Bands, zwei Bühnen, Food Trucks und Getränkestände verwandelten das Schulgelände in ein Festival. Bereits zu Beginn um 18 Uhr war die Veranstaltung gut besucht. Es kamen nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch viele Eltern und Nachbarn, jüngere Geschwister, Großeltern, Lehrer und natürlich auch Kinder und Jugendliche anderer Schulen. So wurde das Fest so, wie die Veranstalter es sich gewünscht hatten: ein großes Miteinander.
„Aber du hast ja gar kein Buch!“ ruft ein Junge in der ersten Reihe. Das braucht die Erzählerin und Musikerin Catriona auch nicht, denn ihre Geschichten erzählt sie frei mündlich. Überliefert aus einer oder aus verschiedenen Quellen, angepasst an unsere Zeit und ihren ganz persönlichen Stil und begleitet von verschiedenen Instrumenten: Ein solches sogenanntes Erzählkonzert gab Catriona Ende Juni im Johanniter-Sonnentreff. Anlass dafür war der Tag der Nachbarn, der in Kooperation mit dem Integrationscafé „Café WILLE“ stattfand. Und so drehten sich die Geschichten denn auch um das Verhältnis von nebeneinander lebenden Menschen. Manchmal sind es sehr lustige Geschichten; oft geht es darin um das Glück, gute Nachbarn zu haben; und immer steckt ein Stückchen Weisheit darin.
Was wissen Sie über Sinti und Roma? Welche Bilder, welche Gedanken entstehen in Ihrem Kopf, wenn diese Wörter fallen? Kennen Sie die Menschen? Kennen Sie Ihre Geschichte? Auf 27 Roll-ups sucht eine Ausstellung Antworten auf diese Fragen.
Die Ausstellung setzt sich mit vorherrschenden Vorurteilen und Klischees gegenüber Sinti und Roma auseinander. Die Ausstellung stellt vorherrschenden Fremdbildern authentische Informationen zur vielfältigen Lebenswirklichkeit gegenüber und porträtiert prominente Frauen und Männer aus den Minderheiten der Sinti und Roma.
Zur Eröffnung war Jovica Arvanitelli vom Landesverband Deutscher Sinti und Roma in Baden-Württemberg angereist und gab eine Einführung in die Ausstellung.
Das gesamte Schuljahr über schon hatte sich die Geschwister-Scholl-Schule mit verschiedenen Projekten dem Thema Klimawandel genähert. Zum Abschluss haben ein Dutzend Klassen der beruflichen Schule nun ein Theaterstück des Ensemble Radiks angeschaut.
5 vor 12 oder schon Geisterstunde ist kein gewöhnliches Theaterstück. Es stellt keine fertigen Antworten zum Klimawandel bereit, sondern fordert sein Publikum dazu auf, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. So erleben die Schülerinnen und Schüler, wie Zeynep und Leonie auf der Bühne streiten und sich ihre Meinungen und auch manche Beschimpfung um die Ohren hauen. Die bewusst offene Schlussfrage des Stücks, ob es gerade fünf vor zwölf ist oder bereits Geisterstunde herrscht, soll keine eindeutige Antwort liefern. Es widersteht der Verlockung, Fakten und Schlussfolgerungen zu präsentieren oder konkrete Handlungsempfehlungen abzugeben. Stattdessen regt das Theaterstück dazu an, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Genau dies haben die Schüler*innen und Schüler im Anschluss getan. In einem Nachgespräch mit den beiden Darstellerinnen Silvia Schmidt und Manuela Weirauch entwickelten sich spannende Diskussionen zum Thema Klima, Nachhaltigkeit, Armut und Reichtum sowie zur Frage, ob sich die privaten Meinungen der Schauspielerinnen mit den Rollen decken. Am Schluss ist die Botschaft so klar wie einleuchtend: Informier dich und bilde dir selbst eine Meinung. Und teile die dann auch mit anderen.
„Stoppt Gewalt“ steht da auf dem Gehweg, mit Kreidespray neben die Silhouette eines Menschen gesprüht. Das Leutkircher Jugendhaus macht damit auf den Tag gegen Rassismus am 21. März aufmerksam. Rassistische Vorurteile und Klischees können nämlich nicht nur in Beleidigungen oder Schlechterbehandlung münden, sondern sogar in Gewalt gegen Personen ausarten.
Den Jugendlichen, die sich im Jugendhaus engagieren, war es ein großes Anliegen, auf diesen Tag aufmerksam zu machen. Rassismus ist nämlich nicht nur Denkfaulheit oder schlechtes Benehmen. Er ist gesellschaftlich in so vielen Nuancen verankert, dass er letztendlich aktiv verlernt werden muss.
Am zentral gelegenen Gänselieslbrunnen waren aus diesem Grund schwarze Rosen abgelegt, die Passanten mitnehmen konnten. An jeder Rose hing ein kleiner Hinweis auf die Dokumentation „Der alltägliche Rassismus in Deutschland“ von Frontal 21.
Eine große Geschichtenerzählerin konnte man in der Urlauer Genussmanufaktur erleben. Catriona Blanke aus Wielazhofen ist eine von nicht einmal 200 Erzählerinnen und Erzählern, die hierzulande ihre Kunst ausüben. Geschichten erzählen heißt, sich auf die Schultern unserer Vorfahren zu stellen. Es bedeutet, Altes weiterzugeben und gleichzeitig frei zu sein, zu verändern und zu ergänzen, kurz: Das Erzählte an uns und unsere Zeiten anzupassen.
So erzählte Catriona, deren Name übrigens aus dem Gälischen kommt, denn auch eine eigene Variante des Märchens „Jorinde und Joringel“. Dieses Märchen habe sie von Kindsbeinen an fasziniert. „Die Version der Gebrüder Grimm erzählt es ja letztendlich aus ihrer damaligen Sicht auf die Gesellschaft. Es gibt aber noch so viel mehr dahinter!“ so Blanke. Andere Geschichten an diesem Abend stammen aus Schottland und Irland, von den Shetland-Inseln und aus der Schweiz. Stets haben sie eine eigene Note, werden lebendig und mitreißend vorgetragen. Umrahmt werden sie von Musik. Denn Catriona Blanke ist auch Liedermacherin. An diesem Abend ergänzen sich ihre beiden Professionen aufs Beste zu einem Erzählkonzert.
Auch politisch wird es dann noch, wenn sie die Ankündigung ihres Songs „Eine Handvoll Gaukler“ mit folgendem Satz beginnt: „Man hat in den letzten Jahren gesehen, dass ein nicht unwesentlicher Teil des Zaubers von gesellschaftlichem Leben in dem Herzblut und dem Engagement von Künstlern liegt.“ Ein solcher Erzählkunstabend schafft jedenfalls das, was pandemiebedingte Einschränkungen so lange verhindert haben: Er setzt die Menschen positiv mit sich selbst und miteinander in Beziehung.
Der Helferkreis Asyl setzt sich seit vielen Jahren sehr engagiert für die Menschen ein, die aus ihrer Heimat nach Leutkirch flüchten mussten. Der Glaube an eine bessere Welt treibt nicht nur den hiesigen Helferkreis in ihrer ehrenamtlichen Arbeit an, sondern auch der Verein „Karawane der Menschlichkeit“ hat es sich zur Aufgabe gemacht geflüchtete Menschen in den Flüchtlingscamps an den Rändern Europas zu unterstützen. Die „Karawane der Menschlichkeit“ unterstützt die Menschen vor Ort mit Hilfsgüter, Sachspenden und Lebensfreude. Denn Teil des Teams vor Ort sind auch professionelle Clowns und Akrobaten, die mit ihren Einlagen den schweren Alltag der Kinder und Erwachsenen kurz vergessen lassen.
Zehn Jahre lang gab es nach der Wiedervereinigung Veranstaltungen am 3. Oktober. Seitdem nicht mehr - und jetzt erstmals wieder in Leutkirch. Bei schönstem Spätsommerwetter kamen 80 Personen in den Garten des frisch umgezogenen Sonnentreffs und lauschten einem Zeitzeugengespräch zwischen Conny Baeyer aus Westberlin und Klaus Hönig aus Leipzig. Anschließend gab es Currywurst mit original Berliner Currywurstsoße, gekocht von der Berlinerin Marion Richter, die im Sonnentreff die Küche befehligt. Einig waren sich die Anwesenden darin, dass der Fall der Mauer und die anschließende Wiedervereinigung einen Glücksfall darstellten.
Seit gut einem Jahr hat der Hort der Grundschule Oberer Graben eine demokratisch gewählte Vertretung: Das Kinderparlament. Vier Schülerinnen und Schüler jeder Klassenstufe treffen sich regelmäßig donnerstags und beratschlagen über die Anregungen und Beschwerden, die ihre Mitschüler in die „Ideenbox“ geworfen haben. In schriftlicher Form und mit Name und Klasse versehen, sonst wird eine Angelegenheit nicht behandelt.
Ein größeres Anliegen war die Umgestaltung der „Tonne“. Dieser Raum wurde bisher zum Toben genutzt und war mit zwei Sofas ausgestattet. Zwischen den tobenden Kindern kam es jedoch regelmäßig zu Konflikten. Das Kinderparlament diskutierte darüber in mehreren Sitzungen und kam schließlich zu folgendem Vorhaben: Der Raum soll umgestaltet werden. Sofas raus, Teppich rein, Farbe an die Wand und dann am besten so große, weiche Bauklötze zum freien Spielen und Gestalten. Dazu kamen eine neues Regelwerk – Kissenschlacht ja, Toben nein – und auch ein neuer Name: Höhle heißt nun der Ort, an dem die Kinder Selbstwirksamkeit erfahren. Um den Teppich und die Bauklötze zu finanzieren, hat das Kinderparlament Geld beim Jugendfonds von „Demokratie leben!“ beantragt und erhalten. Der Jugendgemeinderat, der über Anträge an den Jugendfonds entscheidet, durfte sich sogar über ein buntes Dankeschreiben aller Kinder freuen, in dem sie die Verwandlung der Tonne in die Höhle mit Fotos dokumentiert haben.
Das Kinderparlament wird sich in der nächsten Sitzung mit weiteren Anliegen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler beschäftigen. Davor aber werden sie ausgiebig ihren neuen Raum nutzen.
Der „Versuchsballon“, den der Förderverein Regenbogenhaus Gebrazhofen e.V. in Zusammenarbeit mit der Grundschule und dem Kindergarten St. Peter, unterstützt vom Bundesprogramm „Demokratie Leben“ gestartet hat, wurde ein voller Erfolg.
Der Förderverein Regenbogenhaus e.V. sieht sich in Gebrazhofen als Bindeglied zwischen Schule/Kindergarten und Eltern und unterstützt den Schul- und Kindergartenalltag in verschiedenen Weisen. Unter anderem organisiert der Förderverein die verlässliche Grundschule und die Nachmittagsbetreuung in Form von AG’s in der Schule. Stolz präsentierten die Kinder ihre Arbeiten aus der Näh- und Naturentdecker AG. Außerdem gibt es ein Koch- AG, eine Schulgarten-AG, eine Bücherwurm-AG und eine Sport-und Outdoor AG.
Der ursprüngliche Gedanke dieses „Tags der Begegnung“ des Fördervereins, Eltern und Menschen, die neu in Gebrazhofen sind, die Möglichkeit zu geben Kontakte zu knüpfen, mit Mitmenschen wie Vereinen und die Angebote der Gemeine kennen zu lernen, ging voll auf. Die fröhliche, lebendige Stimmung trug dazu bei, wieder mehr aufeinander zu zugehen. Ortvorsteher Siegfried Edelmann zeigte sich in seiner Rede sehr erfreut über die Initiative des Fördervereins. Sogar Oberbürgermeister Henle war vor Ort, um sich die erste Veranstaltung dieser Art in Leutkirch und seinen Gemeinden anzuschauen. Sein Fazit: selten hat eine Veranstaltung so den Kern des Gedankens „Demokratie leben“ getroffen, wie dieser „Tag der Begegnung“ in Gebrazhofen.
Nach vier Jahren Projektlaufzeit endet es nun. Die Kinder und Jugendlichen werden vom betreuenden Kinder- und Familienzentrum St. Vincenz in andere Unterstützungsprojekt vermittelt.
Für die vierten Klassen in Aichstetten steht mit dem Schulwechsel auch ein Ortswechsel an, denn weiterführende Schulen liegen nur in anderen Gemeinden. Um den Neustart gut zu meistern und insgesamt auf Unwägbarkeiten und Herausforderungen reagieren zu können, haben sie am Workshop "Einzigartig ICH" von "Räume für Menschen" teilgenommen. Verhaltensweisen für schwierige und herausfordernde Situationen durch Rollenspiele geübt. Die zwei Hauptziele die Förderung des Selbstbewusstsein und die präventive Wirkung für schwierige Lebensphasen wurde darüber hinaus durch die Gestaltung eines eigenen und persönlichen Bilderrahmens, intensiven Austausch untereinander und der Bestärkung für das eigene Einstehen erreicht. Die zentrale Botschaft lautete: Du bist okay wie du bist. Mit allem was zu dir gehört. Andere Menschen sind okay. Mit allem was zu ihnen gehört.
Der Weg hin zu diesem Ergebnis wurde filmisch begleitet und nun endlich im Rahmen einer Ausstellung in der Geschwister-Scholl-Schule präsentiert. Viele interessierte Eltern waren gekommen, Fachpersonal anderer Kindergärten - und natürlich die Kinder selbst.
2023 konnte nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause endlich wieder der große Tanz auf dem Kornhausplatz stattfinden. hunderte Schülerinnen und auch einige Schüler der Gemeinschaftsschule, des Hans-Multscher-Gymnasiums und der Otl-Aicher-Realschule tanzten zu "Break the Chain". Das Grußwort hielt Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle. Rund um den Kornhausplatz präsentierten sich wieder verschiedene Institutionen mit ihren Angeboten - das Frauenhaus war darunter, die Caritas Beratungsstelle, aber auch der Jugendgemeinderat. Im Anschluss war Evelyn Lang von der Polizei Ravensburg mit ihrem Vortrag "sicher. unterwegs" im Bockssaal und gab den anwesenden Schulklassen Tipps und wichtige Empfehlungen mit.
"Am Freitag, den 10.02.2023, fand in der Otl-Aicher-Realschule die Night of Colours statt. Die SchülerInnen der 9ten und 10ten Klasse wurden zu diesem Abend eingeladen und auch die ehemaligen SchülerInnen des letzten Jahres hatten die Möglichkeit, ihre Schule noch einmal zu besuchen. An diesem Abend ging es unter anderem darum, einen Einblick in verschiedene Kulturen zu bekommen. Diese Veranstaltung wurde von der SMV organisiert.
Gemeinsam starteten wir um 18 Uhr. Viele SchülerInnen standen schon gespannt vor der Tür Schlange. Nach bereits einer Stunde waren ca. 120 Ehemalige und aktuelle SchülerInnen eingetroffen. Das Buffet wurde um 20 Uhr eröffnet – es gab Fingerfood aus den Ländern Russland, Italien, Deutschland und Spanien. Die ganzen Köstlichkeiten wurden von den SchülerInnen der Otl-Aicher-Realschule zubereitet, dazu gab es leckere alkoholfreie Cocktails. Als Angebot konnten sich die SchülerInnen verkleiden und sich von der Fotobox fotografieren lassen. Dabei entstanden viele lustige Gruppenbilder. Die Ehemaligen nutzten die Chance, sich noch einmal mit ihren früheren LehrerInnen auszutauschen und die Jüngeren genossen die Zeit mit ihren MitschülerInnen. Abgerundet wurde der Abend mit Musik aus aller Welt und so mancher und manche tanzte auf der Tanzfläche. Die Räume waren mit bunten Lichtern und leuchtenden Luftballons geschmückt."
Das Stück vertont Texte von Mahatma Ghandi, Martin Luther King, Nelson Mandela, Mutter Theresa und anderen großen Friedensstiftern.
Projekte 2022
Der 10. Juli 2022. Vor genau 80 Jahren, an einem heißen Julitag 1942, wurde die 16-jährige Lilo Gollowitsch aus Leutkirch deportiert und kehrte nie wieder zurück. Sie starb im Konzentrationslager, so wie die meisten ihrer Familienangehörigen.
Aus diesem Anlass fand eine Gedenkstunde vor dem Rathaus statt. Die Ansprachen hielten Hubert Moosmayer von "Gegen Vergessen - Für Demokratie e. V." und Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle. Anschließend trug die Abiturientin Lorena Sauerhering, die sich zusammen mit anderen Jugendlichen rund um Lilo Gollowitsch engagiert hat, das Gedicht "Der Schmetterling" von Pavel Friedmann vor. Friedmann wurde ebenfalls in Auschwitz ermordet, auch er war noch keine 20 Jahre alt.
Emilia Müller von der Jugendmusikschule gestaltete mit ihren eindrucksvollen Gesang den musikalischen Rahmen. Sie hatte eigens für diesen Anlass sogar selbst einen Song komponiert, der mit gebührendem Beifall bedacht wurde.
Schließlich wurde eine Broschüre über Lilo Gollowitsch vorgestellt. Die Lilo-Broschüre befasst sich intensiv auch mit der Frage: Was geht uns das heute an? Sie wird zukünftig zusammen mit der Lilo-Statue und Lehrmaterialien zu Lilo in Leutkirch an die jeweilige Patenschule im Lilo-Schulpatenschaftsprojekt übergeben.
Die Broschüre kann gegen eine Schutzgebühr von 5,00 Euro in der Touristinfo erworben werden. Das PDF kann hier heruntergeladen (PDF | 9 MB) werden.
250 Euro, eine Schulklasse und ein Vormittag, um zu entscheiden, wofür dieses Geld ausgegeben wird. Dieses Angebot machten „Demokratie leben!“ und die Kinder-, Jugend- und Familienbeauftragte in diesem Schuljahr den weiterführenden Schulen. Zwei siebte Klassen des Hans-Multscher-Gymnasiums waren sofort dabei und konnten selbst erleben, was zu demokratischen Prozessen so alles dazu gehört – und warum sie manchmal so lange dauern.
An Ideen mangelte es jedenfalls nicht. Nach einem ersten Input zum Thema und einer Sammlung, was denn zu einer Demokratie alles dazu gehört (zum Beispiel Schulen für die Bildung und Parteien für die Willensbildung), schrieben die Kinder ihre Vorschläge an die Tafel. Sitzgelegenheiten und Sonnenschutz auf dem Pausenhof wurden gewünscht, ein Haustier für die gesamte Schule, ein Süßigkeitenautomat und ein Fußballfeld kamen zur Sprache. Darüber hinaus gab es verschiedene Vorschläge, das Geld zu vermehren – sei es über Aktien oder mithilfe eines Kuchenverkaufs.
In einem zweiten Schritt wurden diese Projektvorschläge vorsortiert. Die Klasse strich Unrealistisches wieder von der Liste und diskutierte darüber, wie ein solcher Sonnenschutz denn aussehen könnte. Und ob er gleichzeitig auch als Regenunterstand nutzbar sein würde. Dass das gewünschte Fußballfeld von der Schule selbst bereits eingerichtet wurde, erfuhr die Klasse dann von Schulleiter Dietmar Krohmer. Mit ihm zusammen wurde die Liste weiter verfeinert. Er gab den Schülern Tipps, wen man wofür ansprechen könnte und worauf unbedingt zu achten sei.
Schließlich teilte sich die Klasse in Kleingruppen zu den noch übrig gebliebenen Projektvorschlägen auf. Dann wurde recherchiert: Was brauchen wir dafür alles? Was kostet das? Und wo könnten wir das umsetzen?
So entschied sich die eine Klasse schließlich für die Anschaffung eines – möglichst wasserdichten – Sonnensegels. Die andere Klasse plant, das Geld für eine Schulübernachtung mit Vollverpflegung auszugeben. Nun stehen die nächsten Schritte an: Wo dürfen wir das Sonnensegel anbringen? Welche Lehrer übernachten mit uns in der Schule? Die Umsetzung bleibt spannend.
Repräsentation“ und steckt die Erlöse wiederum in soziale Projekte. Ein Stifteset umfasst dabei acht bis zwölf verschiedene Hautfarben.
Im Rahmen des Projektes "Hautfarben" wurden solche Stifte angeschafft und an alle interessierten Kindergärten im Fördergebiet verteilt.
„Die Hautfarben-Stifte sind super. Das ist so eine von den Sachen, bei denen man sich fragt: Warum hatten wir das nicht schon immer?“ sagt die Einrichtungsleiterin Elke Rehwald. Der Johanneskindergarten ist eine von insgesamt 15 teilnehmenden Einrichtungen aus Leutkirch, Aichstetten und Aitrach.
Biechele hat diese Kindergärten darüber hinaus zu einem kleinen Malwettbewerb eingeladen. Als Teilnahmepreis winkt ein Kinderbuch – natürlich eines, in dem jedes Kind sich wiederfinden kann. Auch weitergehende Veranstaltungen wie etwa einen Workshop zu rassismuskritischer Bildungsarbeit könnte sie sich vorstellen. Denn: „Niemand von uns ist ja völlig frei von rassistischen Vorurteilen, wie denn auch. Wir sind halt alle Kinder unserer Sozialisation. Aber jeder kann anfangen, sich diese Dinge bewusst zu machen. Dann sieht man weiter.“
Erneut musste eine Alternative zum One Billion Rising Tanz auf dem Kornhausplatz gefunden werden. Was der Tanz tut - den Teilnehmenden innere Stärke und ein Gefühl von Solidarität vermitteln sowie ein starkes öffentliches Zeichen setzen - lässt sich nicht so einfach durch eine andere Aktion erreichen. Die Rote Bank der Vereins Kinder und Frauen in Not e. V. hat es jedoch zumindest geschafft, öffentlich deutlich sichtbar zu sein. Mehrere Wochen lang stand sie in Leutkirch, auf dem Marktplatz und vor Schulen. Versehen mit Informationen rund um das Thema häusliche Gewalt. Hinweise darauf, wie man sich als Frau sicher im öffentlichen Raim bewegt, gab Evelyn lang. Sie ist Opferschutzkoordinatorin beim Polizeipräsidium Ravensburg und hielt im Bocksaal einen Vortrag mit dem Titel "Sicher. Unterwegs. Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum". Mehr Informationen dazu gibt es hier.
Eine ganz besondere Atmosphäre schaffen, das können die Sozialpädagoginnen von „Räume für Menschen“. An diesem Vormittag im April sind sie an der Grundschule Aitrach und haben eine Gruppe neugieriger Viertklässler vor sich. Mit ihnen sprechen sie über Dinge, die im normalen Schulalltag eher selten auf dem Stundenplan stehen: Gefühle, Bedürfnisse, Gedanken. Die Grundaussage des Workshops namens „Einzigartig ICH“ lautet: „Du bist okay wie du bist. Mit allem was zu dir gehört. Andere Menschen sind okay. Mit allem was zu ihnen gehört.“ Davon ausgehend wurden dann auch schwergewichtige Fragen angesprochen: Was sind denn gute und was sind schlechte Geheimnisse? Was mache ich, wenn jemand massiv meine Grenzen überschreitet? Was kann ich tun, wenn es mir nicht gut geht, und wo kann ich mir Hilfe holen?
Im besten Fall bleiben das für die Kinder theoretische Fragen. Wer von ihnen aber mal in eine schwierige Situation gerät, der ist jetzt ziemlich gut vorbereitet.
Die Veranstaltung wurde von der Schulsozialarbeit organisiert und aus dem Jugendfonds von „Demokratie leben!“ finanziert. Die andere Hälfte der Viertklässler hatte bereits im vergangenen Schulhalbjahr am Kurs teilgenommen.
„Alles ist verbunden, nichts ist, wie es scheint und Zufälle existieren nicht.“ So lauten in Kurzform die Kennzeichen einer Verschwörungstheorie, wie Professor Michael Butter von der Universität Tübingen in einem erkenntnisreichen Vortrag in der Leutkircher Festhalle ausführte. Die Veranstaltung wurde aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert.
Butter selbst ist von Haus Amerikanist und bekennt, dass er selbst einmal kurzzeitig an die Verschwörungstheorie von der Inszenierung der Mondlandung geglaubt hat. „Allerdings“ sagt er dann, „wenn die Mondlandung nur vorgetäuscht gewesen wäre – dann hätte Russland doch erst erstes mit dem Finger darauf gezeigt!“ Überhaupt seien die Inhalte von Verschwörungstheorien bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts hinein völlig gängiger common sense gewesen. Erst seit den 60er Jahren wurden sie im Gedankengut der westlichen Welt mit einem Stigma versehen.
Aber wie kann man den Vertretern von Verschwörungstheorien nun am besten begegnen? „Wer richtig überzeugt ist, den erreichen Sie eigentlich nicht mehr“ so Butter. Jedes Argument würde dann nur noch als Beweis für die Verschwörung selbst gesehen. Sinnvoller sei es, insgesamt darüber aufzuklären, was eine Verschwörungstheorie ausmacht. Und immer wieder darauf hinzuweisen, dass die Welt eben komplex und kaum vorhersagbar ist. Denn besonders anfällig für den Glauben an Verschwörungstheorien seien jene Menschen, die schlecht mit Unsicherheit umgehen können.
Und was ist nun mit Bielefeld? „…existiert doch!“ signiert Butter einem Besucher eines seiner Bücher.
Wildes Gewusel in der siebten Klasse am Hans-Multscher-Gymnasium (HMG). „Stell noch einen Kegel nach Südamerika!“ ruft jemand. „Nein, lieber nach Asien!“ meint jemand anderes. Schließlich sind alle Kegel auf der Weltspielplane verteilt und Erdkundelehrerin Dr. Sandra Gehrke löst auf: „In Australien lebt weniger als ein Prozent der Weltbevölkerung, da kommt also gar kein Kegel hin.“
Sie hat die Weltspielplane mit finanzieller Unterstützung des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und des HMG-Fördervereins angeschafft und setzt sie nun erstmals in einer Klasse ein. „Das tolle an der Weltspielplane ist, dass sie die abstrakten Zahlen so greifbar macht. Auf den ersten Blick sieht man hier Schieflagen in der Verteilung.“
Denn nach der Verteilung der Kegel, die die Bevölkerung symbolisieren, folgen noch Geldscheine – die Bruttoinlandsprodukte der jeweiligen Kontinente – und farblose Becher. Sie stehen für den Ausstoß an Kohlstoffdioxid, dem mengenmäßig wichtigsten Treibhausgas. Gab es zwischen der Größe der Bevölkerung und dem erwirtschafteten Bruttonationalprodukt keinen erkennbaren Zusammenhang, so wird nun ziemlich deutlich: Reiche Länder stoßen mehr Kohlenstoffdioxid aus.
„Ob meine Kinder in der Schule mal keine Becher mehr zu verteilen haben, kein Kohlenstoffdioxid mehr ausgestoßen wird?“ mag sich so manche Schülerin und mancher Schüler nun fragen. Erst mal aber ist Pause.
Der große Raum ist vollgestellt mit der neusten Technik, auf einem kleinen Tisch stehen frische Falafel und Kursleiter Mohammed Wael Alshikha lässt immer wieder deutsche und englische Begriffe in seine arabischen Erklärungen einfließen. Die Teilnehmenden, gut 20 arabische Muttersprachler, die sein einigen Jahren in Leutkirch leben, folgen ihm aufmerksam. Hier im Digitalen ZukunftsZentrum erlernen sie an vier Samstagen digitale Fähigkeiten, die sowohl in vielen Berufen wie auch im Alltag regelmäßig gebraucht werden.
Dank einer großzügigen Förderung durch die Miller-Weber-Stiftung, die Volksbank Allgäu-Oberschwaben, die Kreissparkasse Ravensburg und das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ kann die Fortbildung zu einem für die Teilnehmenden machbaren Preis angeboten werden. Darum gekümmert hat sich Hedwig Seidel-Lerch vom Helferkreis Asyl in Leutkirch. Sie ist sich sicher: „Dieses Geld ist bestens in die Zukunft unserer Gesellschaft investiert.“
Wäre unsere Altstadt nicht schön, wenn es weniger Autoverkehr gäbe? Das fragten sich einige Leutkircherinnen und Leutkircher - und gründeten die Interessensgemeinschaft "Lebendiges Leutkirch - autoarme Altstadt". Gemeinsam beantragten sie Fördermittel bei "Demokratie leben!" und organisierten damit einen Entwicklungsworkshop. Wie könnte so eine autoarme Altstadt denn aussehen? Wer müsste trotzdem auf jeden Fall noch hineinfahren dürfen? Was könnte mit mit freigewordenen Parkflächen am sinnvollsten anstellen?
Die Ergebnisse des Workshop werden dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung übergeben. Danach löst die Interessensgemeinschaft sich wieder auf - ihre Arbeit war getan.
Eine Dokumentation der Ergebnisse sowie ein Zwischenbericht können hier heruntergeladen werden.
Fast 40 Menschen haben sich an den Tischen im Café Zimt & Zucker versammelt, die meisten sind Frauen und viele von ihnen sind Mütter mit einer Migrationsgeschichte oder Töchter einer solchen. Um genau solche Mütter geht es nämlich in der Lesung der beiden jungen Frauen Melisa und Manik. Deren Mamas sind aus Peru respektive Indien nach Deutschland gekommen und haben sich hier nicht nur ein Leben aufgebaut, sondern auch ihre Kinder groß gezogen. Mit allen Herausforderungen, die das Elterndasein mit sich bringt – plus allen Herausforderungen, die eine Migration über Länder und Kontinente mit sich bringt. Als ihre Töchter später diese Lebensgeschichten begriffen, von all den Umwegen, Alltagshürden und mutigen Entscheidungen hörten, dachten beide sofort: „Das ist ja unglaublich. Meine Mama ist ein Superstar!“
In ihrem Buch versammeln sie ein Dutzend Portraits von „migrant mamas“, wie sie sie nennen. Sie alle eint die bedingungslose Liebe zu ihren Kindern. Und sie alle machen Deutschland ein Stück vielfältiger und dadurch auch reicher. Ihre Kinder haben das erkannt und möchten diese Botschaft nun allen anderen migrant mamas und migrant kids mitgeben: Das ist kein Manko, das ist ein Gewinn!
Corona hat seine Spuren hinterlassen. Das ist im Schulalltag deutlich spürbar, auch wenn mittlerweile alles wieder "normal" läuft. Die Pandemie mit all ihren Einschränkungen bedeutete enormen Stress für Kinder und Jugendliche. Im Umgang mit diesem Stress können sich ungünstige Verhaltensmuster entwickeln, aus denen im ungünstigsten Fall echte Süchten und Störungen werden. Um den vorzubeugen und entgegen zu wirken, hat die Grund- und Werkrealschule Wuchzenhofen für ihre 8. Klassen einen Workshop mit dem Titel "Jugend unter Druck! Bevor's platzt" organisiert. Gemeinsam mit einer Sozialthearapeutin erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler Strategien zum Umgang mit Stress. Denn die nächste Herausforderung kommt gewiss.
Vor 130 Schülerinnen und Schülern der 10. Klasse an der Otl-Aicher-Realschule trat die Leipziger Kulturschule mit ihrem Stück "Ich Anne!" auf. Das Stück und die Nachbesprechung mit den Schauspielern bildeten den Auftakt für eine ganze Projektwoche, in der die Jugendlichen sich mit Anne Frank Beschäftigten. Das jüdische Mädchen, das ein heute weltberühmtes Tagebuch schrieb, sich in den Niederlanden vor den Nazis versteckt, jedoch entdeckt wurde und schließlich in KZ Auschwitz starb, berührt mit ihrer Geschichte ganz anders als die einen Fakten aus dem Geschichtsbuch. So wird Geschichte anschaulich - und eine weitere Generation hat verstanden, warum wir so etwas wie die Herrschaft der Nationalsozialisten sicher nicht noch einmal wollen.
„Orange the World“ heißt die Kampagne der UN gegen Gewalt an Frauen, die dieses Jahr erstmals auch in Leutkirch aufgegriffen wurde. Die Farbe Orange steht dabei für eine Zukunft ohne Gewalt an Frauen. Ganz in diesem Sinne haben Schülerinnen des Hans-Multscher-Gymnasiums (HMG) die Welt ein Stückchen orangefarbener gemacht. Anna Hör und Madeleine Sieber haben, tatkräftig unterstützt vom SmV-Orgateam, eine ganze Aktionswoche auf die Beine gestellt. Jeden Tag verkauften die beiden 11.-klässlerinnen während der großen Pause orangefarbene Buttons und Armbänder mit Slogans sowie Mandarinen. Den Erlös wollen sie dem Frauenhaus des Landkreises spenden, das in Wangen eine Beratungsstelle unterhält. Außerdem sammelten sie Handabdrücke als sichtbares Zeichen der Solidarität, riefen einen Mottotag aus, an dem orangefarbene Kleidung getragen werden sollte und veranstalteten ein interaktives Ideensammeln.
An ihrer Schule ist ein Großteil der Schüler- und Lehrerschaft nun erstmal für das Thema sensibilisiert.
Am Ende der Sommerferien hatte der Musikverein Aitrach zum dritten Aitracher Dorffest eingeladen. Mit dabei war die 13-jährige Amelie Maurer mit einer Mitmach-Aktion gegen den russischen Krieg in der Ukraine. In den vergangenen Monaten war in ihr das Bedürfnis gewachsen, ein öffentliches Zeichen zu setzen. In Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendbeauftragten Verena Blank entstand daraus die Idee, eine Bank mit bunten Handabdrücken zu verzieren. Eine jede ein Aufruf zum Frieden. Große und kleine Festbesucher beteiligten sich rege, vom Bürgermeister über den Dorfältesten bis hin zu den Jüngsten. Anschließend wurde die Bank lackiert und soll schließlich auf dem neuen AitrachTreff ihren Platz finden.
Auch das Highmatlandfestival hat zwei Jahre pausiert. Als es am ersten Sommerferienwochenende 2022 endlich wieder seine Tore öffnete, war auf "Demokratie leben!" wieder mit seinem Donutstand dabei. Mitarbeiterinnen des Programms und Mitglieder des Jugendgemeinderats verschenkten Donuts unter dem Motto: "Außen anders - innen gleich. So wie wir Menschen."
Der Krieg gegen die Ukraine wird nicht der letzte Grund sein, aus dem Menschen fliehen und dabei auch zu uns nach Leutkirch kommen. Angesichts dieser Tatsache hat sich im März das Netzwerk WILLE – Willkommen in Leutkirch gegründet. Initiiert von der elobau Stiftung und ausgestattet mit einem Topf in Höhe von 20.000 €, in den auch die Bürgerstiftung Leutkirch, die Miller-Weber-Stiftung, die Siegfried Gebhart Stiftung und die Thussi Drexsler Stiftung eingezahlt haben, haben sie etliche Projekte ermöglicht (eine Übersicht gibt es hier). Über „Demokratie leben!“ wurde darüber hinaus das WILLE Café finanziert. Jeden Donnerstagnachmittag findet es im Sonnentreff statt und bietet eine einzigartige Mischung aus Beratung, Kontakt, Information und herzlicher Café-Atmosphäre. Die neusten Café-Geschichten lesen Sie hier.
Es gibt auch was zu lachen an diesem Kinoabend. Etwa wenn Jimmy Hartwig wieder einen seiner Witzchen reißt. Die Grundstimmung jedoch war nachdenklich angesichts der Erlebnisse, die schwarze Fußballerinnen und Fußballer in der deutschen Nationalmannschaft – und auf dem Weg dorthin – machten. Man ist fassungslos, als ein Fernsehbeitrag aus den 50er Jahren eingespielt wird und der Moderator die weiße Frau mit ihrem schwarzen Kleinkind auf dem Schoß fragt: „Ja aber wie stellen Sie sich das denn vor, was soll denn aus dem Kind mit der Hautfarbe mal werden?“ Traurig, als klar wird, dass Affengeräusche und Bananenwerfen immer noch nicht der Vergangenheit angehören. Und doch ein bisschen optimistisch angesichts der Fortschritte, die es über die Jahrzehnte gab.
Rainer Müller von Migrationsberatung der Caritas-Bodensee-Oberschwaben Allgäu hatte die Vorführung des Films „Schwarze Adler“ organisiert und dafür Fördermittel bei „Demokratie leben!“ und der Bürgerstiftung Kreis Ravensburg eingeworben.
Das Theater Ulüm ist das einzige professionelle türkische Theater in Süddeutschland. Es stammt aus – richtig – Ulm, der Stadt, die von Deutschen mit türkischem Hintergrund oft „Ulüm“ ausgesprochen wird. Über 100 Leutkircherinnen und Leutkircher mit und ohne türkische Wurzeln kamen an diesem Abend in die Festhalle, um das Stück „Oh Gott, die Türken integrieren sich!“ zu sehen. Ihre Lachmuskeln wurden nicht enttäuscht. „So macht Theater Spaß“ schrieb die Schwäbische Zeitung anschließend.
In direkter Nachbarschaft zum Tafelladen in Leutkirch befindet sich mittlerweile das Keramikstudio „Paint your Style“. Fertige Keramikstücke wie Teller und Tassen, aber auch Figuren und Schilder, können hier nach eignen Vorstellungen bemalt werden. Das Deutsche Rote Kreuz als Träger des Tafelladens hat Fördermittel bei „Demokratie leben!“ eingeworben, um interessierten Kundinnen und Kunden einen Besuch in der Keramikwerkstatt zu schenken. Und das Interesse war groß! Beide angebotenen Termine waren gut besucht.
Bildnachweis: Christine King
Christian Netti, Theaterpädagoge, Entertainer und Mitarbeiter des Demokratiezentrums Oberschwaben, brachte im Jugendhaus erstmals seine Show „Illuminetti – verschworen erleuchtet“ auf die Bühne. Was genau sind denn eigentlich Verschwörungstheorien? Warum sind sie so verführerisch? Die Jugendlichen lauschen gebannt. Zum Abschluss wird es dann doch ernst: „Denkt immer an He-Man: ,You have the power.´ Ihr macht was draus.“
Das Hans-Multscher-Gymnasium hat als UNESCO-Schule die von der UN ausgerufene Dekade zu Menschen afrikanischer Herkunft in ihre Projektwoche aufgenommen und unter anderem einen Workshop zu rassismuskritischem Denken angeboten. Der Referent Dr. Narku Laing verstand es, die Schüler für das Thema zu fesseln und es gleichzeitig mit viel Humor anzugehen. Fazit: Rassismus ist nicht irgendeine Form von Diskriminierung, sondern ein jahrhundertealtes und tief verankertes Phänomen, das sich nur mit Blick auf die Kolonialzeit und den Sklavenhandel verstehen lässt.
Die UN haben die Kampagne „Orange the World“ ins Leben gerufen. Die Farbe Orange steht dabei für eine Zukunft ohne Gewalt an Frauen, und die Welt soll Stück für Stück orangefarbener werden. Ein breites Bündnis hat die Kampagne nun erstmals in den Landkreis getragen und der Verein „Frauen und Kinder in Not e. V.“ nach Leutkirch. Hier zeigten ein Dutzend Institutionen Flagge und hissten im Kampagnenzeitraum 29.11./Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen bis 10.12./Tag der Menschenrechte eine orangefarbene Fahne mit der Aufschrift „Respekt stoppt Gewalt. Frauenrechte sind Menschenrechte“. Darüber hinaus spendeten die Leutkircher Rewe-Märkte und der Aitracher Edeka-Markt Orangen, die zusammen mit einem kleinen Infobriefchen an alle einkaufenden Frauen verschenkt wurden. Im kommenden Jahr werden die Fahnen wieder hervorgeholt und die Welt ein kleines Stückchen orangefarbener gemacht.
Nebenan.de ist eine große Internetplattform für direkte Nachbarschaftshilfe. Registriert man sich – mittels seines Ausweises oder eines an einen selbst adressierten Briefes, den die Mitarbeiter der Plattform persönlich gegenchecken –, hat man lediglich Zugang zu seiner ganz unmittelbaren Nachbarschaft. Der Johanniter-Unfall-Hilfe ist es gelungen, Leutkirch für nebenan.de zu registrieren. Hier kann sich nun jeder ein Profil erstellen und angeben, was er oder sie braucht – oder anbietet. Blumen gießen wenn jemand verreist ist, Einkaufshilfe oder auch ein Straßenfest lassen sich hier unkompliziert organisieren.
Der Umgang mit sexueller Vielfalt löst in der Gesellschaft teilweise heftige Debatten aus. Umso verunsichernder ist das Thema für Jugendliche in der Pubertät, noch dazu, wenn sie vom Elternhaus keine stabilen Bindungserfahrungen oder wenig Selbstwertgefühl vermittelt bekommen haben. Die Schule der Stiftung St. Anna hat darum für ihre 7. bis 9. Klassen einen Workshop zum Thema sexuelle Orientierung und Identität organisiert. Sachlich und unaufgeregt hat Sybille Meßmer von Messmerize zunächst aufgeklärt, was sich hinter den unterschiedlichen Begrifflichkeiten verbirgt. Mit viel Feingefühl hat sie gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern sodann verschiedene Blickwinkel eingenommen und Vorurteile besprochen. Im Schulalltag konnte in der Folge eine spürbare Verbesserung des Umgangs miteinander festgestellt werden.
Als UNESCO-Projektschule engagiert sich das Hans-Multscher-Gymnasium insbesondere im Bereich Menschenbildung und Demokratieerziehung, für das Zusammenleben in Vielfalt und für Global Citizenship. Für die fünften Klassen wurde dies mit einem Workshop ganz konkret: Zusammen mit dem Gehörlosen Ingo Langlotz und seinem Dolmetscher Winfried Locher konnten sie in die Welt der Gebärdensprache eintauchen.
Was denken die Jugendlichen in unserer Gemeinde eigentlich so über das Leben hier vor ort? Wo halten sie sich gern auf? Was fehlt ihnen? Welche Ideen und Anregungen haben sie? Diese Fragen kann ein Jugendhearing beantworten. Die beiden Kinder- und Jugendbeauftragten von Aichstetten und Aitrach, Martin Buchmann und Verena Blank, haben ein solches für ihre beiden Gemeinden organisiert. In der Turnhalle in Aichstetten wurde bei alkoholfreien Cocktails und DJ-Klängen angeregt diskutiert. Auch die beiden Bürgermeister waren gekommen und hörten, was die Jugend zu sagen hat. Fazit: Wenn motivierte Leute zusammenkommen, entstehen die besten Ideen!
Aktionsreihe 2022: „Lasst mich ich selbst sein – Wer bist du denn?“
„Lasst mich ich selbst sein“ lautet der Titel einer Wanderausstellung des Anne Frank Zentrums Berlin, die im März und April in der Geschwister-Scholl-Schule zu Gast war. 21 Leutkircher Jugendliche von verschiedenen Schulen haben sich dafür vom Anne Frank Zentrum zu sogenannten Peer Guides ausbilden lassen und dutzende Schulklassen aus Leutkirch und der Region durch die Ausstellung begleitet. In den jeweils zweistündigen Führungen ging es natürlich um das Leben und Sterben der Anne Frank, die mitten im Krieg in ihr heute weltberühmtes Tagebuch schrieb: „Wie herrlich ist es, dass niemand eine Minute zu warten braucht, um damit zu beginnen, die Welt zu verändern!
Im zweiten Teil jedoch stand die Frage im Fokus: Was geht mich das heute an? Hier setzten sich die Jugendlichen damit auseinander, was eine Identität ausmacht. Was es mit jemandem macht, wenn Teile davon infrage gestellt werden. Und was es alles für Möglichkeiten gibt, sich heute in unserer Gesellschaft zu engagieren.
Anlässlich dieser Wanderausstellung wurden gemeinsam mit verschiedenen Netzwerkpartnern ein Dutzend Veranstaltungen organisiert. Unter dem Titel „Lasst mich ich selbst sein – Wer bist du denn?“ wurden dabei Begegnungen ermöglicht und Rechtsextremismus im heutigen Deutschland beleuchtet.
Den Auftakt der Veranstaltungsreihe "Lasst mich ich selbst sein - Wer bist du denn?" bildete ein Frauenfrühstück zum Weltfrauentag am 8. März. Gut zwei Dutzend Frauen genossen diese Möglichkeit, wieder einmal öffentlich miteinander ins Gespräch zu kommen. Neben dem leiblichen Wohl kam auch der Kopf nicht zu kurz. Prof. Nic Leonhardt von der Uni Köln war online zugeschaltet und gab einen interessanten Einblick in ihre Forschung über zwei Theateragentinnen, die vor über 100 Jahren Schauspieler und Stücke zwischen Europa und den USA vermittelten. Trotz ihrer enormen Erfolge, und das nicht zuletzt in einer männerdominierten Branche, sind sie heute fast vergessen. Als starke und selbstbewusste Frauen können sie indes immer noch als Vorbild dienen.
Etliche Organisationen aus dem Landkreis waren darüber hinaus zu Gast und informierten über ihre Arbeit und ihre Angebot. So berät MüStark Mütter beim Einstieg in den Beruf oder über Ausbildungen in Teilzeit. Beim Projekt eGLI hingegen werden Migrantinnen zu ehrenamtlichen Gesundheitslotsinnen ausgebildet. Das Welcome Center unterstützt bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse. Alle drei Projekte werden vom CJD getragen. Der Verein Frauen und Kinder in Not e. V. bietet Frauen mit Gewalterfahrung – nicht nur körperlicher, auch seelischer – Beratung und sichere Räume. Das Netzwerk Bo-Ra wiederum hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Frauen in die Politik zu bringen.
„Hier wird für Sie abgerissen. Ihr Unrechtsstaat, Frühjahr 1938“. So begrüßte im März 2022 ein Schild am Leutkircher Kornhausplatz. Rot-weißes Absperrband flattert rund um einen Schutthaufen. Darin sind Stoffreste und ein Werbeplakat des Textilwarenhandels der Familie Gollowitsch zu entdecken.
Die Installation hat anlässlich der in Leutkirch gastierenden Anne-Frank-Ausstellung auf den Umstand aufmerksam gemacht, dem wir den Kornhausplatz überhaupt verdanken. Bis zum Jahr 1938 stand an dieser Stelle nämlich das Gebäude „Schatten“. Es gehörte der jüdischen Familie Gollowitsch, die hier in bester Lage einen in der ganzen Region bekannten Textilwarenhandel betrieb. Es wurde schließlich unter dem Vorwand der Baufälligkeit zwangsenteignet und von der Stadt abgerissen – der Neid ortsansässiger Geschäftsleute hat dabei eine wesentliche Rolle gespielt. „Gollowitsch [ist] doch Jude“, führten sie in einem Beschwerdebrief an.
Zwei Mitglieder der Familie Gollowitsch konnten ins Ausland fliehen. Die anderen sieben Personen wurden in Konzentrationslager deportiert und dort umgebracht.
Die Veranstaltung war Teil der Reihe „Lasst mich ich selbst sein – Wer bist du denn?“.
Am Internationalen Tag gegen Rassismus, 21. März, wurden auf dem Montagsmarkt Dutzende Steine „für 100 Prozent Menschenwürde“ bemalt und rund um den Gänselieslbrunnen abgelegt. Die Leutkircher Integrationsbeauftragte gemeinsam mit der Kinder-, Jugend- und Familienbeauftragten sowie „Demokratie leben!“ dazu aufgerufen. Die Steinkette um den Gänselieselbrunnen soll zeigen: Wir halten zusammen! Auch einige Kindergärten und vor allem das Jugendhaus haben viele Steine beigesteuert.
Die Steine sollen eine Erinnerung daran sein, dass wir in unseren Gegenübern die individuellen Menschen sehen, die sie sind. Und sie sollen ein Anstoß dafür sein, Zivilcourage zu zeigen, sich einzumischen und im Zwiefel zu sagen: „Das ist nicht okay!“.
Die Veranstaltung war Teil der Reihe „Lasst mich ich selbst sein – Wer bist du denn?“.
Der Nationalsozialismus hat deutliche Spuren in der religiösen Vielfalt der Gemeinde Leutkirch hinterlassen. War die Familie jüdische Gollowitsch damals mit ihrem Textilwarenhandel deutlich sichtbar im Stadtleben vertreten, so gibt es heute erkennbar keine Zeichen von jüdischem Leben in der Stadt.
Anlässlich der in der Geschwister-Scholl-Schule gastierenden Anne Frank Ausstellung hat der Mosaik Verein daher die Initiative ergriffen und eine Fahrt zur Ulmer Synagoge organisiert.
„Ich habe mich schon immer für verschiedene Religionen und Weltanschauungen interessiert. Ich hatte hier die Gelegenheit, eine Synagoge zu besuchen, die ich von außen sah, aber nicht von innen besichtigen konnte. Obwohl wir unterschiedliche Religionen und Traditionen haben, leben wir zusammen auf dieser Welt. Daher ist es wichtig, dass wir mit Organisationen dieser Art miteinander im Dialog stehen“, so die muslimische Teilnehmerin Aysegül G.
Mehr als 70 Jahre nach der Reichspogromnacht im November 1938, in der auch die Ulmer Synagoge zerstört worden war, wurde die neue Synagoge am Weinhof im Jahr 2012 eingeweiht.
Die Veranstaltung war Teil der Reihe „Lasst mich ich selbst sein – Wer bist du denn?“.
Was bedeutet Gerechtigkeit für dich? Die Antworten auf diese Frage sind so vielfältig, wie es die Lebenswege und Erfahrungen der Menschen sind. Eindrückliche Antworten sind derzeit in der Ausstellung „Alle an einem Tisch“ in der Urlauer Genussmanufaktur zu sehen. Die dort wirkende Goldschmiedemeisterin Sabine Wieler zeigte im April 2022 Werke der Fotografin Susanne Weimann. Gemeinsam mit der Diakonie Allgäu Bodensee Oberschwaben hat Weimann für dieses Ausstellungsprojekt Menschen der Region fotografiert und ihre Antworten auf die Frage nach der Gerechtigkeit festgehalten.
Die Veranstaltung war Teil der Reihe „Lasst mich ich selbst sein – Wer bist du denn?“.
Der „Nationalsozialistischer Untergrund“ – eine rechte Terrorzelle, die jahrelang unbehelligt in Unwesen treiben kann, zehn Mordanschläge verübt, dazu etliche Raubüberfälle, Sprengstoffanschläge und Dutzende weitere Mordversuche. So weit, so bekannt. Aber um die Täter soll es im Workshop der „Bildungsinitiative Lernen aus dem NSU-Komplex“ nicht gehen. Sie sollen sich nicht erneut in ihrem vermeintlichen Ruhm sonnen können. Stattdessen werden die Betroffenen in den Mittelpunkt gestellt. Wer wurde denn überhaupt ermordet? Wie gehen ihre Familien damit um? Angst verbreiten ist genau das, was der Terror hier geschafft hat, so viel wird deutlich. Viele Angehörige und auch Nachbarn der Todesopfer sind verunsichert. Wen trifft es als nächstes?
Die an viel zu vielen Stellen mangelhafte Aufklärung durch Polizei und Verfassungsschutz tragen ein Übriges dazu bei. Wie konnte es passieren, dass relevante Akten geschreddert wurden? Hier müssen auch an diesem Abend etliche Fragen offen bleiben.
Die Veranstaltung war Teil der Reihe „Lasst mich ich selbst sein – Wer bist du denn?“.
Bei strahlendem Sonnenschein fand an einem Märzsonntag ein „Meet & Walk“ am Stadtweiher statt. Eingeladen hatte dazu die Abiturientin Lorena Sauerhering zusammen mit der Integrationsbeauftragten Maria Söllner und „Demokratie leben!“. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Lasst mich ich selbst sein - Wer bist du denn?“ war dies eines der Angebote, bei denen Menschen einander begegnen und besser kennen lernen konnten.
Wofür würdest du mitten in der Nacht aufstehen? Was darf in deinem Kühlschrank nie fehlen? Solche und andere Fragen bekamen die Teilnehmenden in die Hand gedrückt. Und konnten dabei auch über Freunde und Familie noch einiges erfahren. Vielleicht sogar über sich selbst. Anschließend gab es Kaffee und Kekse.
Gemeinsam kochen, abhängen und dabei euch noch andere Kulturen kennen lernen. Das alles ist wöchentlich im Chillix geboten. Jeden Donnerstagabend um 18 Uhr findet dort ein Cook &Chill statt, das um eine Culture-Komponente erweitert wurde: Jugendliche, die in anderen Ländern aufgewachsen sind und mittlerweile in Leutkirch leben oder im Rahmen eines Austauschprogramms zu Besuch sind, kochen Gerichte aus ihrer Heimat. Am vergangenen Donnerstag war Archana und Adarsh aus Indien zu Gast. Sie kochten ein Reisgericht mit vielen Gewürzen, wie sie für die südindische Region Kerala typisch sind.
„Das ist einfach gemütlich hier, man kann ein bisschen mitschnippeln wenn man will und lernt immer nette Leute kennen“ sagt eine Teilnehmerin.
Die Veranstaltung war Teil der Reihe „Lasst mich ich selbst sein – Wer bist du denn?“.
Aktionsreihe 2021: Wert-Vorstellungen
Dabei soll ein Demokratie-Banner als eine Art Staffelstab helfen: Das Banner steht für Wert-Volles, ist ein Zeichen für die Vielfalt in der Region. Wo immer es auftaucht, wird gezeigt: Für diesen Wert wollen wir einstehen, darüber wollen wir reden.
Alle Staffelläufer dürfen dabei sein: Institutionen, Schulen, Behörden, Vereine, Netzwerke, Firmen und Unternehmen, Parteien, auch Kirchen sowie Bürgerinitiativen und andere Gruppen… Zusammengeführt wird alles Wert-Volle schließlich in einer Wanderausstellung.
Ergreifen also auch Sie die Chance, sich zu positionieren, zu präsentieren, ja, zu repräsentieren – nutzen Sie die Gelegenheit, eine Antwort auf die Frage zu finden: Worauf legen wir Wert?
Weiterführende Informationen rund um die „Wert-Vorstellungen“ finden Sie bei "Zum Herunterladen, Allgemeine Informationen".
Menschlichkeit & Verbindung: Räume für Menschen
Die beiden Sozialpädagoginnen Hanna Articus und Corinna Muderer haben vor zwei Jahren die „Räume für Menschen“ gegründet. Ihre Angebote richten sich an Eltern, Familien und alle, die Räume suchen, in denen sie bei sich selbst und mit anderen sein können. Dafür haben sie maßgeschneiderte Kurse und Familienangebote konzipiert, beispielsweise einen für Eltern mit dem vielsagenden Titel „Zartbitter“.
Werte sind sozusagen ihr tagtägliches Handwerkszeug. „Die Werte, die unser Handeln in den Räumen für Menschen beeinflussen, sind Verbindung und Menschlichkeit“, so Muderer. Verbindung zu uns selbst, zu unseren Mitmenschen und zu unserer Umwelt. Articus und Muderer beobachten, dass diese Verbindung häufig im Alltag eine nebensächliche Rolle spielt und geben ihr deswegen einen besonderen Raum. Es geht darum, sich selbst und seine Bedürfnisse zu spüren, zu beantworten und auch die seiner Mitmenschen wahrzunehmen und zu achten. Besonders die Verbindung zwischen Eltern und ihren Kindern ist besonders wichtig und wegweisend.
Hier geht es unter darum, sich mit seiner eigenen Menschlichkeit auseinanderzusetzen und die Verbindung mit den eigenen Kindern zu stärken. Für die beiden vereint der Wert Menschlichkeit Vielfalt, Nächstenliebe, Verletzlichkeit, Fehlerbewusstsein und die unverwechselbare Einzigartigkeit eines jeden Menschen. Muderer und Articus gehen davon aus, dass jedes menschliche Verhalten einen guten Grund hat. „Oft wurstelt man sich ja einfach so durch den Alltag. Und handelt so oder so, weil man es halt schon immer so gemacht hat. Oder aufgrund gewisser Ängste, zum Beispiel aus der Sehnsucht nach Zugehörigkeit heraus“, sagt Articus. Manchmal handeln Menschen auch aus offenen Bedürfnissen, alten Verletzungen oder aus einem Mangelgefühl heraus und „schaden“ dadurch zeitweise sich selbst oder ihren Mitmenschen. Dann können Werte als hilfreiche Brücke dienen, wenn wir darüber reflektieren: „Wie will ich denn handeln? Was ist mir wichtig? Was sind meine Werte und entspricht mein Verhalten diesen Werten?“, so Muderer.
In den Räumen für Menschen haben Eltern die Möglichkeit, ihre Werte kennen zu lernen, zu überprüfen, sich für neue zu entscheiden und sie in Handlung zu übersetzen.
Auf dem Emerlander Weiher kräuseln sich kleine Wellen, in der Feuerschale knackt es, ab und zu hört man das leise Geräusch einer Angel, die eingeholt und wieder ausgeworfen wird. Was außerdem permanent zu hören ist: die Stimmen der zwölf Jugendlichen, die am diesjährigen Übernachtungsfischen der Jugendgruppe des Fischereivereins Leutkirch teilnehmen.
Warum macht ihr bei der Jugendgruppe mit? – „Wegen der Freunde“, ganz klar, lautet ihre einhellige Antwort.
Die Gemeinschaft und das ganz analoge Aufeinandertreffen sind auch für die beiden Jugendgruppenleiter einer der Hauptgründe für ihr Engagement. Jürgen Graf und Thomas Schmid waren selbst früher Mitglieder der Jugendgruppe und leiten diese mittlerweile seit über 20 Jahren. Als sie von der Reihe „Wert-Vorstellungen“ der Partnerschaft für Demokratie Leutkirch-Aichstetten-Aitrach hörten, meldeten sie sich, um für das einzutreten, was sie alle in der Jugendgruppe hält: die Naturverbundenheit und die Gemeinschaft.
Naturverbundenheit mag dabei den einen oder anderen erst einmal irritieren: Geht es beim Angeln nicht darum, Fische zu töten, um sie zu essen? „Ja, natürlich auch“ sagt Graf. „Aber die Frage ist das Wie. Ab welcher Größe darf ich einen Fisch überhaupt rausholen? Wie lasse ich ihn schonend wieder vom Haken? Wozu gibt es Schonzeiten, in denen eine Art nicht beangelt werden darf – und wie töte ich den Fisch, den ich wirklich mitnehme, um ihn zu verzehren, so, dass er dabei nicht auch noch leidet?“
„Guckt mal Leute, da schwimmt eine Schlange!“ ruft jetzt Schmid vom Weiher herüber. Um dann zu ergänzen: „Da haben wir ja ein perfektes Beispiel: Im Wasser leben natürlich nicht nur Fische. Und es gibt so viel Wissenswertes über all diese Wasserbewohner. Das geben wir an die Jugendlichen weiter.“ Frei nach dem Motto: Nur wer die Natur kennt, kann sie schützen.
Im letzten Sommer konnten pandemiebedingt nur wenige Angeltermine für die Jugendgruppe angeboten werden, erzählen die beiden weiter. Auch dieses Jahr sind sie erst verspätet in die Saison gestartet. Man habe jedoch gemerkt, dass das Interesse der Jugendlichen währenddessen gestiegen sei. Die zweiwöchentlichen Treffen boten eine willkommene Abwechslung zum von Lockdowns geprägten Alltag. Der besondere Wert von Freundschaft und Begegnungen dürfet dabei vielen noch einmal bewusster geworden sein.
Den ersten Auftritt seit über einem Jahr hatte die Leutkircher Stadtkapelle am Kinderfestsamstag 2021. Und ihn dabei endlich wieder gespürt – jenen Mehrwert, den sie dabei für sich selbst und für ihr Publikum erzeugen. „Ich war in meinem Leben in viele Vereinen, aber so ein Musikverein ist schon etwas Besonderes“ sagt ein langjähriges Mitglied. „Da ist viel Liebe dabei“ ergänzt jemand anderes. „Und gerade jetzt auch Solidarität!“ ruft es von weiter hinten. „Erst haben wir uns aus Solidarität mit der Gesellschaft nicht mehr getroffen, und wenn wir uns jetzt treffen, sind wir innerhalb der Kapelle solidarisch und passen aufeinander auf.“
Dieses Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden, steht im Grundgesetz in Artikel neun und damit relativ weit vorne. Die Pandemie hat jedoch bereits den einen oder anderen Musikverein zur Auflösung gezwungen. Auch Mitglieder der Stadtkapelle berichten, dass sie ihr Instrument während der gesamten Pandemie nicht mehr angefasst haben – obwohl sie davor ihr ganzes Leben lang Musik gemacht haben.
Der regelmäßige Probentermin, er motiviert zum Üben. Aber nicht nur das. Die Probe ist viel mehr: Abwechslung vom Alltag, anspruchsvoll und damit Training für Körper und Geist und nicht zuletzt natürlich Begegnung. Das Amt des Getränkewarts mag belächelt werden und zeigt doch gerade in diesen Zeiten seinen Wert. Denn nach der Probe trinken die einen ein Bier, die anderen eine Apfelschorle, trifft Jung auf Alt, kommen konservative Ansichten genauso wie linksorientierte Meinungen zum Ausdruck. Dieses ganz analoge Aufeinandertreffen bildet einen der vielbeschworenen Grundsteine unserer Demokratie. Und am Ende klingt es nur schön, wenn alle mit einstimmen.
Dazu möchte die Stadtkapelle auch ganz explizit einladen. Alle Musikinteressierten, ob sie nun Leutkircher „Gewächse“ sind oder vielfältige Hintergründe mitbringen, sind herzlich willkommen.
Kundgebung "Unsere Demokratie bewährt sich"
Jochen Narr hatte zur dritten Kundgebung unter dem Motto “Unsere Demokratie bewährt sich” aufgerufen. In seiner Rede ging er auf die letzte von "Querdenkern" organisierte Demo in Berlin ein: "Demonstrieren Sie weiter gegen die Corona-Maßnahmen, das ist ihr gutes Recht und eine Demokratie muss das aushalten und unsere wird das aushalten. Aber machen Sie keine gemeinsame Sache mit Nazis und anderen Feinden unserer Demokratie.”
Das Ehepaar Roth äußerten in seiner Rede Unverständnis darüber, dass die Gegner der Corona-Maßnahmen dies als Beschneidung ihrer Freiheit betrachten würden und zudem der Ansicht seien, die Meinungsfreiheit sei eingeschränkt. Als Kinder, die sie während des 3.Reiches waren, hätten sie über ihre Eltern sehr wohl erfahren, was es bedeuten konnte, wenn sich jemand kritisch äußerte.
Jugendgemeinderätin Diana Wertmann fügte hinzu, für ihre Generation sei es völlig normal, in einer Demokratie zu leben. Sie wandte sich gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus und sagte, sie werde dagegen kämpfen, sich diese Demokratie kaputt machen zu lassen.
Fahrrad-Konzertreise
Die zweite Allgäuer Genusstour hat wieder viele Menschen in die Ortschaften rund um Leutkirch gebracht. Ein besonderer Kunstgenuss erklang dabei in Wuchzenhofen, Friesenhofen und im bayrischen Frauenzell. Der Saxofonist Christian Segmehl und der Organist Christian Schmid luden ein zu einer Konzertreise in die Kirchen dieser drei Orte. In jeder Kirche wurde dabei das gleiche Programm gespielt. Die Besucher hatten so die einmalige Gelegenheit, die jeweilige Akustik in den Kirchengebäuden und die verschiedenen Orgeln direkt miteinander vergleichen zu können.
Das Grundgesetz garantiert uns sowohl eine Versammlungsfreiheit als auch die Freizügigkeit im gesamten Bundesgebiet. Beides war im Zuge des Frühlingslockdowns 2020 stark eingeschränkt worden. Man hätte sich weder in dieser Form versammeln noch ins bayrische Frauenzell fahren können. Umso mehr haben es alle genossen, dies nun im Sommer wieder tun zu können.
International Overdose Awareness Day
Es ist kein angenehmer Gedenktag, den Beate Stör vom Elternkreis Suchtgefährdeter und Suchtkranker sich da für ihren Stand auf dem Leutkircher Wochenmarkt ausgesucht hat. Um Überdosierung und Drogentote geht es beim International Overdose Awareness Day, der am 31. August von einem deutschlandweiten Aktionsbündnis begangen wird. Für Beate Stör geht es aber noch um mehr.
„Es geht darum zu zeigen, dass Suchtkranke keine minderwertigen Menschen sind. Diese Stigmatisierung und Diskriminierung der Betroffenen und auch der Angehörigen macht alles noch schwerer“, sagt sie. „Mir ist ganz wichtig, dass in den Köpfen ankommt, dass Sucht eine Krankheit ist, die jeden treffen kann. Und dass es Wege gibt, damit umzugehen, ohne alle als kriminell abzustempeln.“
Demo am Planetenweg: Klimawandel nicht vergessen!
Die Covid-19-Pandemie hat uns mehr als deutlich gezeigt, dass wir alle zusammen auf diesem einen Planeten wohnen. Wenn wir unser Leben weiterhin so genießen wollen, wie wir es kennen, dann müssen wir das Klima konsequent schützen. Dafür müssen wir uns einsetzen – jeder selbst und alle gemeinsam.
Die Kundgebung soll darauf aufmerksam machen, dass der Klimawandel keinen Lockdown kennt. Er geht weiter, langsam aber unaufhörlich. Unsere Maßnahmen jedoch müssen schnell erfolgen, so schnell, wie wir auf Covid-19 reagiert haben. Denn die Folgen werden wir erst noch so richtig spüren.
Organisiert wurde diese Kundgebung von engagierten Jugendlichen, unterstützt vom Umweltkreis in der Leutkircher NABU-Gruppe.
Das Kinder- und Familienzentrum St. Vincenz hat mittlerweile hauptamtlich die Koordination des Projektes übernommen.
Wer Interesse hat, Nachhilfe zu geben oder Nachhilfe zu nehmen, kann sich an die Schulsozialarbeit vor Ort wenden oder Claudia Wahl vom KiFaZ kontaktieren: cwahl(at)drs.de, Telefon 07561 9158632.
Projekte 2021
Und dann war man doch nicht darauf vorbereitet. Darauf, dass die Situation eskaliert. Und wie reagiert man dann?
40 Dritt- und Viertklässler der Grundschule Aitrach haben genau das trainiert. Wie reagiert man auf verbale oder körperliche Angriffe? Noch besser: Wie erkennt man solch eine Situation, die eskalieren könnte, bereits im Vorfeld und was kann man dann tun, um da wieder raus zu kommen?
Durch verschiedene Rollenspiele und Verhaltens- und Selbstverteidigungsübungen wurde den Kindern ein „Methoden-Schatz“ für kritische Situationen zusammengestellt. Ein Schüler berichtet ganz stolz: „Das Training machte sehr viel Spaß, wir lernten coole Methoden wie den „Hammerschlag“ oder den „Kick“ kennen.“
Es sind Situationen, in die die Kinder hoffentlich nie kommen werden. Falls es doch soweit kommen sollte, so haben sie nun einiges mit auf den Weg bekommen, um selbstsicher handeln zu können. Und auch in vielen anderen Situationen wird ihnen das Gelernte nützlich sein. Denn der öffentliche Raum ist auch der ihre. Darin wollen sie sich selbstsicher und selbstbewusst bewegen und am öffentlichen Leben teilhaben. Nach diesem Kurs dürfte ihnen das etwas einfacher fallen.
Am World Cleanup Day haben Kinder und Jugendliche vom Chillix und vom Jugendhaus gemeinsam eine Müllsammelaktion in der Kernstadt und auf der Wilhelmshöhe veranstaltet. Stolze 373 Kilo Müll kamen dabei in wenigen Stunden zusammen. Die 30 Kinder zwischen 9 und 18 Jahren trugen dabei selbst gemachte Müllkostüme. Auf der Wilhelmshöhe wartetet als Dankeschön ein warmes Mittagessen der Foodsharing-Initiative auf sie. Außerdem erhielten sie eine Stofftasche, gefüllt mit nützlichen und nachhaltigen Dingen.
Diese Fragen wurden während einer Schulungsreihe im Digitalen ZukunftsZentrum Allgäu-Oberschwaben beantwortet. Das Besondere dabei: Die gesamte Veranstaltung fand auf Arabisch statt. Sie richtete sich an alle mehr oder weniger neu zugezogenen Leutkircherinnen und Leutkircher, die Arabisch als Muttersprache sprechen und digitale Kompetenzen erwerben wollen. Kompetenzen, die heutzutage schon als so grundlegend gelten, dass sie an vielen Stellen schlicht vorausgesetzt werden. Sei es im Beruf oder im alltäglichen Leben. Kenntnisse, ohne die man sich in der heutigen digitalen Welt nur sehr schwer tut.
Der Kursleiter Mohammed Wael Al-Shikha kam selbst vor einigen Jahren aus Syrien nach Deutschland. Der gelernte IT-Manager arbeitet im Digitalen ZukunftsZentrum. Gemeinsam mit dem Helferkreis Asyl entstand die Idee für diese Fortbildung.
Dank der großzügigen Unterstützung durch mehrere ortsansässige Sponsoren konnte die gesamte Schulungsreihe kostenlos angeboten werden. Die Geldgeber waren neben „Demokratie leben!“: die Familie-Miller-Weber-Stiftung, die Bürgerstiftung Leutkirch, die Volksbank Allgäu-Oberschwaben und die Kreissparkasse Ravensburg.
Kinderkonzert
Sich als Klasse gemeinsam auf den Weg machen, im Konzertsaal Platz nehmen, die Stille vor dem ersten Ton, der Musik lauschen, hinterher ordentlich Beifall klatschen – und bei alledem mittendrin sein. Vor Ort und nicht vorm Bildschirm. Wie lange war das schon nicht mehr möglich?
Die Bürgerstiftung Leutkirch und „Demokratie leben!“ haben die Konzertreihe „Kinderkonzerte“ mit Christian Segmehl und Christian Schmid in der Festhalle ermöglicht. Hochwertige Kulturerlebnisse gibt es schließlich nicht umsonst. Und gerade der Saxofonist Christian Segmehl ist zu normalen Zeiten deutschlandweit gefragt und ausgebucht. Während der Pandemie jedoch hatte er plötzlich deutlich mehr Zeit. Und konnte diese nutzen, um eines seiner Herzensthemen, nämlich Kindern Musik näher zu bringen, weiter zu verfolgen.
Dutzende Schulklassen von Grund- und weiterführenden aus Leutkirch und den Ortschaften haben mit knapp 2 000 Schülerinnen und Schülern dieses Angebot wahrgenommen.
Was wurde am Konzert gespielt? Pink Panther und Johann Sebastian Bach, Filmmusik und Minimal Music, es ging einmal quer durch die Musikgenres. Für jede und jeden war etwas dabei. Danach ging es beschwingt durch den restlichen Schultag.
Kinder im Museum
Sowohl im Juli als auch noch im November konnte je eine Ausgabe von Anna & Paul - Kinder im Museum" stattfinden.Im Sommer hieß es "heute ist Waschtag"! Und zwar wurde gewaschen, wie in alten Zeiten. Mit Zuber, Waschbrett, Asche und Kernseife. Dafür durfte jedes Kind ein paar schmutzige Wäschestücke mitbringen.
Im Herbst konnten die Kinder dann die neu eingerichtete historische Druckwerkstatt besuchen. Dort lernten sie den Buchdruck mit beweglichen Lettern kennen, wie er im 15. Jahrhundert von Johannes Gutenberg entwickelt wurde.
Bei allen Veranstaltungen lernen die Kinder einen Teil ihrer Geschichte und ihrer Heimat besser kennen. Sie erfahren Neues, Lustiges, dürfen mitmachen und anfassen und machen sich ganz nebenbei mit der Institution Museum vertraut.
Also-Kindertag
Den Kindern soll etwas zurückgegeben werden nach den für sie besonders harten Entbehrungen der Lockdowns, das war das klare Ziel des ALSO-Kindertags in diesem Jahr. Gerade in diesem Jahr, in dem viele Familien knapper bei Kasse sind als sonst.Und so taten sich alle privaten Stiftungen im Einzugsbereich Leutkirch zusammen und finanzierten die Hälfte aller Ausgaben. "Demokratie leben!" übernahm die andere Hälfte. Und so konnten alle Kinder in diesem Jahr die Angebote des Kindertages umsonst wahrnehmen.
Tezer Leblebici, der erste Vorstand des ALSO e. V., ist beeindruckt, dass die fünf Stiftungen – die Familie-Miller-Weber-Stiftung, die Bürgerstiftung Leutkirch, die Thussi-Drexsler-Stiftung, die Siegfried-Gebhart-Stiftung sowie die Stiftung der Volksbank Allgäu-Oberschwaben – hier so gut zusammen arbeiten.
Besonderer Magnet des Kindertags war das Karussell. So viele Runden man wollte, ohne eine "Kärtle" kaufen zu müssen! Das kam bei den Kindern gut an. So lief es denn auch mehr oder weniger ohne Pause, vollbesetzt, den ganzen Tag.
Das Spielecafe "Analog"
Frei nach dem Schauspieler Peter Ustinov "Freunde sind die Familie, die man sich selber aussucht“ soll mit dem Spielecafé Analog in Leutkirch ein neues, offener Ort der Begegnung geschaffen werden. Jeden Donnerstag zwischen 18 und 22 Uhr lädt das Analog ein, bei Snacks und Getränken aus über 150 Spiele auszuwählen. Und nicht nur das, auch Mitspielerinnen und Mitspieler lassen sich hier finden. Das Spielecafé Analog ist im Vincentiushaus untergebracht, Oberer Graben 13 (Backsteingebäude).
Digitalisierung verbindet - ein Familienwochenende
Vier Familien, ein halber Tag und die neuste Technik im Digitalen Zukunftszentrum Allgäu-Oberschwaben – das Projekt „Digitalisierung verbindet“ hat das möglich gemacht. Fast 80 Teilnehmende probierten am ersten Oktoberwochenende VR-Brillen, Hololens-Brillen und kleine Roboter aus.Ganz nebenbei lernten sie dabei auch einander kennen. Das war auch das Ziel dieser Veranstaltung, die vom Helferkreis Asyl initiiert wurde. Gut die Hälfte der Teilnehmenden stammt ursprünglich nicht aus Leutkirch, sondern einem anderen Land. So wie das gemeinsame Musik machen oder Sport treiben die Menschen verbindet, so hat es in diesem Fall auch die Technik geschafft. Vor allem die Kinder hatten viel Spaß miteinander und waren kaum zu bremsen. Bei Butterbrezeln und Obst konnten sich die Teilnehmenden im Anschluss noch ein wenig austauschen. Einig waren sie sich darüber, dass die kennen gelernten Techniken noch eine Menge Anwendungen ermöglichen werden – welche sich durchsetzen, wird die Zukunft zeigen.
Neben „Demokratie leben!“ unterstützten auch mehrere ortsansässige Sponsoren dieses Familienwochenende: die Bürgerstiftung Leutkirch, die Familie-Miller-Weber-Stiftung, die Volksbank Allgäu-Oberschwaben und die Kreissparkasse Ravensburg.
Das interaktive Theaterstück „ROSA IST REIF“ befasste sich mit existenziellen Themen wie Konzentration von Krankheit, Behinderung und Einsamkeit. Aber auch mit den Fragen was und wie viel Betreuende und Pflegende überhaupt leisten können und wann und wo sie sich Hilfe holen müssen.
Die zum Thema „Demenz und Alzheimer“ inszenierten Szenen befassen sich zentral mit der schleichenden Veränderung eines betroffenen Menschen, mit den Reaktionen des Umfeldes auf diese Veränderungen, mit der Diagnose, dem Umgang mit der Diagnose, mit der Betreuung Betroffener und mit der Frage, wie gelingt es dem Umfeld und den Pflegenden die Würde von an Demenz Erkrankten zu erhalten.
Demokratiekonferenz in Aitrach
Zur jährlichen Demokratiekonferenz hatte die Partnerschaft für Demokratie Leutkirch-Aichstetten-Aitrach in diesem Jahr nach Aitrach eingeladen. Etwa 30 Personen kamen am 12. Oktober in der Mehrzweckhalle zusammen, um darüber zu diskutieren, wie unser Zusammenleben hier im ländlichen Raum aussieht. Welchen Platz die Jugend darin hat. Und wie es um das ehrenamtliche Engagement steht.
Deutlich wurde, dass es für Kinder und Jugendliche etliche und vor allem auch attraktive Angebote gibt. „Wenn man sich denn informiert“ sagt ein Mitglied des Leutkircher Jugendgemeinderats. Gerade die verschiedenen Vereine und Gruppen würden oft auch die Möglichkeit bieten, demokratische Teilhabe zu erlernen. „Wer erst 14 ist, aber mit im Ausschuss sitzt, darf auch mitentscheiden“ so der Vorsitzende der Aichstettener Jugendfeuerwehr. „Wir können ja nicht erwarten, dass die Leute mit 18 auf einmal zum Wählen gehen, wenn sie vorher nie Mitbestimmung lernen konnten“ ergänzt eine anwesende Grundschullehrerin.
Auch über das Thema Ehrenamt und die abnehmende Bereitschaft zu langfristigem Engagement diskutierte die Runde ausführlich. Mehrere Seiten berichteten, dass Angebote seit der pandemiebedingten Pause wieder mit deutlich mehr Wertschätzung angenommen würden. „Jetzt wissen, die Leute wieder, warum sie da eigentlich mitmachen“ sagt der Vorsitzende des Aitracher Musikvereins. „Wegen des Miteinanders!“ Ehrenamt sei überhaupt „ein ganz doofes Wort“ stellt eine Aitracher Gemeinderätin fest. Das schrecke schon gleich viele ab. Dabei sei Engagement so vielfältig.
Zum Abschluss konstatiert der Moderator, dass dieser Abend ein wunderbares Beispiel für gelebte Demokratie gewesen sei. Und auch der anschließende Austausch bei Bier und Cola – gerade der gehörte auch dazu.
Eine Dokumentation der Demokratiekonferenz kann hier heruntergeladen werden.
Chillix-Einweihung
Von Keller hinauf ins Dachgeschoss: Der Jugendtreff Chillix ist umgezogen. Im Herbst 2021 wurde dann endlich die öffentliche Einweihung gefeiert. Im Rahmen einer Begegnungstages, den die katholische Kirchengemeinde St. Martin veranstaltete, konnten die Räumlichkeiten besichtigt und ein Teller selbstgekochter Eintopf genossen werden. Ein Tischkicker, Billard, Air-Hockey sowie die Chillix-Bücherei runden das Angebot ab.
Das Chillix ist jeden Donnerstag ab 19:30 Uhr für alle Jugendlichen ab 14 Jahren geöffnet.
Blumen und Erdbeeren liegen in der Mitte eines Stuhlkreises. Die Kinder der anderen Klassen an der Aichstettener Eichenwaldschule haben schon neugierig rübergeguckt, was die großen Mädchen wohl heute besonderes erwartet. In der Tat geht es heute um etwas Besonderes: nämlich um sie. Jede einzelne mit ihrer Persönlichkeit, ihren Wünschen, Werten und Zielen.
Corinna Muderer und Hanna Articus von "Räume für Menschen" haben den Workshop "EinzigartICH" selbst konzipiert. Er soll vor allem das Selbstbewusstsein der Kinder fördern und stärken. Gleichzeitig ist es aber auch Thema, Kindern in der Not helfende Wege aufzuzeigen.
Wo sind meine Grenzen? Wo sind die Grenzen anderer? Wir kann ich mit Herausforderungen umgehen? Welche Handlungsmöglichkeiten habe ich und wo gibt es Hilfe?
So groß diese Fragen auch sind, so individuell und konkret sind die Antworten. Die beiden Referentinnen schaffen es, eine ganz besondere, einladende und vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen.
Am Ende bleibt: ein Gefühl. Die Erinnerung an diesen Schulvormittag kurz vor den Sommerferien. Dieses Gefühl abzurufen wird den Kindern in so mancher Situation in ihrem weiteren Lebensweg sehr nützlich sein.
Ein Winter zu Hause. Nur zu Hause. Wie viele Decken auf wie viele Köpfe gefallen sind, wird uns als Gesellschaft noch eine Weile beschäftigen. Im Februar hat die Kinderhilfe Magita 500 Malpakete von Paint Your Style an Familien verteilt. Die Kinder fanden in den Tüten je ein Keramikstück, dazu Farben und Pinsel. Die bemalten Tassen und Schüsseln wurden anschließend in der Keramikwerkstatt gebrannt und dienen heute wahrscheinlich als Erinnerung an eine Zeit, die so hoffentlich nicht wieder kommt.
Magita hat die Malpakete an jene Familien verteilt, die sich solch eine Lockdown-Ablenkung für ihre Kinder nicht unbedingt leisten können.
...bei wem haben Sie sich denn vielleicht schon länger nicht mehr gemeldet?
So viel Nachfrage erfuhr dieses Angebot in den Gemeinden Aichstetten und Aitrach, dass noch ein zweiter Termin angeboten werden musste. Die Babysitterschulung richtete sich an Jugendliche im Alter von 14 - 17 Jahre. Eine Altersgruppe, die öffentlich sonst gern mit Aufmüpfigkeit, gepflegtem Nichtstun oder sogar mit Corona-Verstößen in Verbindung gebracht wird, zeigte sich hier engagiert und zielstrebig. Für Familien mit kleinen Kindern zeichnet sich in diesen beiden Gemeinden eine echte Bereicherung durch die vielen qualifizierten Babysitterinnen und Babysitter ab.
Organisiert wurde dieses Angebot übrigens ebenfalls von Jugendlichen, unterstützt von den Kinder- und Jugendbüros der beiden Gemeinden.
Kinderprogramm in der Innenstadt
Lange war nichts mehr möglich gewesen, lange schon war das letzte Mal her, dass das Lachen Dutzender Kinder durch die Straßen der Innenstadt hallte. Dann kam der Kinderfestsamstag 2021, und gar nichts machen ging einfach nicht. Der Leutkircher Wirtschaftsbund hat kurzerhand Geld beantragt, um ein Kinderprogramm in der Innenstadt auf die Beine zu stellen.
Einige Wochen später konnte der erste Leutkircher Street Food Markt stattfinden. Auch hier wurden drumherum wieder Attraktionen für den Nachwuchs organisiert. Denn die Kleinsten mussten während der Lockdowns auf enorm viel verzichten. Hier konnten sie wieder ein Stück Normalität in der Öffentlichkeit (er-)leben.
Stadt-Land-Spielt
Am letzten Sommerferienwochenende waren groß und klein eingeladen, im Vincentiushaus am Oberen Graben Spiele aller Art auszuprobieren. Deutschlandweit fand an diesem Wochenende die Aktion Stadt-Land-spielt statt. Die Veranstaltung bot die Möglichkeit, an einer Spieleralley teilzunehmen - und sie bot natürlich Mitspielerinnen und Mitspieler!
Spiele haben das Zeug dazu, die Gesellschaft generationenübergreifen und ohne Ansicht persönlicher Hintergründe oder politischer Ansichten zu verbinden.
Siehe dazu auch das Projekt "Spieletreff ANALOG".
2021 konnte der gewohnte Tanz hunderter Schülerinnen und Schüler auf dem Kornhausplatz leider nicht stattfinden. Sie konnten ja noch nicht einmal in die Schule gehen. Stattdessen haben sich die Mitarbeitenden in der Schulsozialarbeit der weiterführenden Schulen etwas anderes ausgedacht. Ziel des One Billion Rising Aktionstages ist es, die Öffentlichkeit für das Thema "Gewalt an Frauen und Mädchen" zu sensibilisieren und den tanzenden Mädchen und Frauen ein Gefühl der Stärke und der Gemeinschaft mitzugeben.
In diesem Sinne hat die Schulsozialarbeit zwei andere Projekte umgesetzt: 30 Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit haben an einer Stockkampf-Schulung teilgenommen und können nun selbst Kurse darin geben. Außerdem wurden mehrere hundert sogenannte Schrillalarme angeschafft. Diese können am Schlüssel mitgeführt und in einer Gefahrensituation aktiviert werden. Das schrille Geräusch erzeugt Aufmerksamkeit und vertreibt oft auch direkt die angreifende Person.
Bei schönstem Wetter fand am 15.Oktober nach langer Zeit des Wartens endlich wieder eine Jugend-Party in Aichstetten statt. Das besondere daran, zum ersten Mal unter freiem Himmel auf dem Parkplatz des VIP-Jugendraums.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Kinder- und Jugendbüro sowie engagierten Jugendlichen aus den Abteilungen der Jugendfeuerwehr und dem Jugendrotkreuz Aichstetten.
Aufgrund der Corona-Pandemie war es in den letzten beiden Jahren bekanntermaßen nicht möglich, Partys zu veranstalten. Damit die Jugendlichen zumindest in diesem Jahr ein Highlight miterleben konnten, wurden in Absprache mit der Gemeindeverwaltung alle Hebel in Bewegung gesetzt und so entstand die Idee einer “End of Summer Party“ unter freiem Himmel.
Insgesamt 30 Jugendliche aus Aichstetten und Umgebung kamen vorbei und feierten mit alkoholfreien Cocktails und Snacks ausgelassen in den Abend hinein. Ein professioneller DJ sorgte für eine ausgelassene Stimmung, indem er auf alle Musikwünsche der Jugendlichen einging. Auch eine Lichtanlage trug zu einem besonderen Party-Ambiente, speziell beim Einzug der Dämmerung, bei.
Glücklicherweise haben viele Jugendliche trotz der Pandemieeinschränkungen nach wie vor Lust haben, sich zu treffen und eine gute Zeit miteinander zu verbringen.
DJ-Workshop in Aichstetten
Im Oktober fand in den Räumlichkeiten der Eichenwaldschule zum ersten Mal ein DJ-Workshop mit DJ Chrisbo statt. Zum Einstieg gab es eine kurze PowerPoint-Präsentation sowie eine Vorstellung von Mischpult und dem weiteren Equipment. Dabei wurde aufgezeigt, wie Tracks ausgewählt, gestartet, bzw. andere Spielereien am Set funktionieren.
Ohne lange bei den technischen Details zu bleiben, gab es eine Vielzahl an diversen Praxisübungen. Hier konnte man selbst Musiktitel starten bzw. am Mixer und Equalizern experimentieren, damit sich Höhen und Tiefen samt Bässen verändern. Alles andere als einfach, wie es sich für die Teilnehmer herausstellte. Als dann die ersten Erfolge bei den Praxisübungen einsetzten, war die Zeit unseres Workshops leider schon wieder zu Ende.
Der DJ-Workshop bereitete jede Menge Spaß und ermöglichte eine umfassende Einführung in die Welt des Auflegens, Scratchen, Mixen von elektronischer Musik.
Projekte 2020
Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn die Pandemie wieder vorbei ist? Das wollten wir von den Leutkirchern am Wochenmarkt wissen. Die Antworten wurden auf laminierte (Papier-) Weihnachtsbaumkugeln geschrieben und hingen dann in der Adventszeit am großen Weihnachtsbaum neben dem Rathaus: Ungezwungen und unbegrenzt Freunde und Familie treffen sowie einfach normaler Alltag war das, was am häufigsten genannt wurde.
Das Digitale Zukunftszentrum Allgäu-Oberschwaben übertrug die Veranstaltung auf den heimischen PC. So konnten auch alle Freunde und Verwandten, Schulrektoren und Schulsozialarbeiter live dabei sein.
Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle würdigte die Arbeit des Gremiums und ließ alle neuen Mitglieder den obligatorischen Eid ablegen. Maria Hönig von "Demokratie leben!" dankte anschließend all jenen Kandidaten, die nicht gewählt wurden - ihr Einsatz sei zentral für eine Demokratie, und nach der Wahl sei vor der Wahl.
Als Anerkennung für ihren Mut und ihre Einsatzbereitschaft erhielten die nicht gewählten Kandidaten eine Powerbank von "Demokratie leben!". "Damit ihr immer Energie für künftiges Engagement habt!", so Hönig.
"Mehr Plätze schaffen für Jugendliche" war ein oft genanntes Vorhaben auf den Wahlplakaten. Die Pandemie hingegen spielte kaum eine Rolle. Wir wünschen dem Jugendgemeinderat viel Erfolg!
Dominik Schad ist Schlagzeuger. Seit 2015 tourt er mit dem weltberühmten Rhythmus-Spektakel "STOMP" trommelnd, klatschend und stampfend durch die schönsten Opernhäuser der Welt.
Am 07. und 09. Oktober besuchte er zur Freude vieler Schüler die Eichenwaldschule Aichstetten, denn "Rhythmus ist Bewegung", und genau das versucht er auch in Workshops zu vermitteln. An beiden Tagen wurden den Schülern der Klassen 4 und 9 rhythmische Grundlagen und Bodypercussion-Techniken vermittelt. Natürlich wurden auch verschiedene Stomp-Instrumente wie Besen, Basketbälle, Streichholzschachteln und vieles mehr ausprobiert und erfolgreich zum klingen gebracht.
Der Israeli Chaim kommt zum Wandern in Schwabenland. Im Wirtshaus spielt er Schach - ausgerechnet mit Adolf. Was dabei wohl herauskommt?
Für den Autor Stefan Vögel geht es bei diesem Stück vor allem darum, "das ungeschminkt auszusprechen und zu benennen, was geschehen ist." Denn mit Schweigen "erben sich die Schuldgefühle über Generationen bis heute fort, wodurch die Nachfahren der NS-Zeit im wahrsten Sinne 'stillschweigend' zu Komplizen werden."
Das Lindenhof Theater aus Stuttgart spielt dieses Stück tatsächlich vor Ort in Gasthäusern. In Leutkirch war das TSG-Vereinsheim Gastgeber.
Ob man Lust auf Nachhilfe hat, ist die eine Frage. Ob die Familie das Geld dafür hat, ist aber nochmal eine ganz andere. Der Asylhelferkreis hat hier einen großen Bedarf entdeckt und das Projekt "Schüler helfen Schülern" ins Leben gerufen. Die Nachhilfe-gebenden Schüler bekommen 10 € für eine Stunde Nachhilfe. Das gute Gefühl, etwas sinnvolles getan zu haben, gibt es gratis dazu.
Osman Citir ist Motivationstrainer und er schaffte es, die Schüler durch seine Authentizität und Emotionalität zu erreichen. Humorvoll und ernst zugleich erzählte er seine eigene Lebensgeschichte und sprach Schwierigkeiten an, die er, teilweise auch aufgrund seines Migrationshintergrunds, bewältigen musste.
Auch Themen wie Gewalt und Drogen gehören zu dem Comedyprogramm und werden auf lustige und zugleich ernste Weise behandelt. Ziel des Programms in der Geschwister-Scholl-Schule war die Motivation und Eigeninitiative der Schüler zu stärken, vor allem in Bezug auf eine bevorstehende Berufsausbildung.
Das scheint zu gelingen. Die Rückmeldungen der Schüler fielen durchweg positiv aus. Eine Schülerin schrieb: „Eigentlich habe ich es nicht so erwartet. Ich dachte, es wird langweilig aber dann habe ich zugehört, weil es hat mich auch getroffen und ich habe was davon gelernt. (niemals aufgeben!)“ Jetzt erst recht!
Die Ergebnisse gibt es hier: www.youtube.com/channel/UCOboHU8SfsUg82MPNsUTMpQ
In einer gemeinsamen Aktionen aller Partnerschaften für Demokratie im Landkreis - Stadt Ravensburg, Stadt Weingarten, Leutkirch-Aichstetten-Aitrach und der Landkreis selbst - wird ein Zeichen für Demokratie gesetzt.
Eine Fahne, gestaltet von einer Berufsschülerin, hängt am Tag der Demokratie im September vor den Rathäusern im Landkreis. In Leutkirch beteiligen sich zudem das Hans-Multscher-Gymnasium, die Geschwister-Scholl-Schule und die Stiftung St. Anna und zeigen Flagge.
Künftig wird die Fahne auch am 23. Mai, dem Tag des Grundgesetzes, und am 9. November, dem Jahrestag der Republikausrufung, der Progromnacht und des Mauerfalls, gehisst - sowie natürlich am Tag der Demokratie im September.
Das Bild zeigt Bürgermeister Thomas Kellenberger vor dem Aitracher Rathaus.
Institutionen oder Privatpersonen, die ebenfalls Flagge zeigen und eine Fahne hissen möchten, können sich bei der Koordinierungs- und Fachstelle melden.
Was ist Vielfalt eigentlich genau - und warum ist sie so gut für uns alle? Diese Frage beantworteten 25 Persönlichkeiten aus dem Landkreis vor laufender Kamera. Sechs Leutkircher waren auch dabei:
- Selda Arslantekin | Kreisbehindertenbeauftragte
- Evelyn Mauch | Leiterin des Hospizes Ursula
- Michael Krumböck | Vorstand der TSG 1847
- Michael Lindauer | Gesamtleiter der Stiftung St. Anna
- Renate Falter | engagiert im Asylhelferkreis und
- Thomas Wolf | Dirigent und Musikpädagoge.
Eines ist sicher: Für die Demokratie ist Vielfalt ganz zentral.
„Ich stelle mir Gott als die Macht vor, die Leben ermöglicht.“
So sagte es einst ein Priester zu Karl-Anton Maucher. Der Leiter der Leutkircher Volkshochschule hielt eine engagierte Rede bei dieser von "Demokratie leben!", den Kirchen und der Moschee organisierten Kundgebung. Er machte darin deutlich, wie sehr wir alle geprägt sind – durch unsere Sozialisation, unsere Bildung, unseren Glauben. Wie gut wir es haben, dass wir in einem wohl geordneten, demokratisch legitimierten Gemeinwesen leben, das weitreichende Freiheiten gewährleisten kann. Welche Herausforderung es darstellt, einander immer wieder Raum zu geben, zuzuhören und erst einmal ins Gespräch zu kommen, bevor man urteilt. Und dass wir alle uns jeden Tag neu für ein gutes Leben miteinander entscheiden können.
Das ganze Dorf ist gekommen, als Anfang August 2020 das Café „Alte Schule“ in Friesenhofen die Türen öffnet. Viel Zeit, Kraft und Geld haben die Mitglieder des Vereins „Dorfgemeinschaft Friesenhofen“ in das Projekt gesteckt – mit Unterstützung der Partnerschaft für Demokratie Leutkirch – Aichstetten – Aitrach. Aufgrund des wegen der Corona-Hygiene-Maßnahmen begrenzten Platzangebots haben die Vereinsmitglieder zunächst „nur“ die Dorfbewohner eingeladen, in den Treff zu kommen. Eine Woche später soll die Einladung an alle erfolgen. „Da können wir gleich noch ein bisschen üben“, sagen die Frauen lachend, die an diesem Sonntagnachmittag alle Hände voll zu tun haben, um die vielen Gäste mit Kaffee und Kuchen zu versorgen. Zwei Mal pro Woche wollen sie künftig ehrenamtlich das Café betreiben und damit dafür sorgen, dass wieder etwas Leben in das Dorf Friesenhofen kommt. „Das ist gelebte Demokratie, was wir hier machen“, sagen sie.
Bunte Katzen, riesengroße Regenbögen, farbige Felder – wer hätte nicht gern so ein Dorf?
Wie wunderschön ihr Ort ist, das haben Kinder beim Malwettbewerb zum Motto „Kunterbunt ist unser Dorf“ in Aichstetten gezeigt. Der Kinder- und Jugendbeauftragte Martin Buchmann hatte in Zeiten der Corona-Kontaktsperre Kindergarten- und Grundschulkinder zu der Aktion aufgerufen. Mehr als 20 Kinder haben sich daran beteiligt, die schönsten Bilder schließlich waren von Tim Natterer, Paul-Leon Schwarz und Frank Einsiedler. „Ich war beeindruckt von der Kreativität und dem Ideenreichtum, der beim Wettbewerb zum Ausdruck gekommen ist“, erzählt Martin Buchmann. Unterstützt und gefördert wurde der Malwettbewerb von der Partnerschaft für Demokratie Leutkirch – Aichstetten – Aitrach.
„Ein Koffer voller Sehnsucht“ heißt die Ausstellung, die Anfang März in der Geschwister-Scholl-Schule in Leutkirch gezeigt wurde. Dabei geht es um Körperbilder, Selbstwahrnehmung, Identität und die unterschiedliche Perspektive auf Menschen in Körpern. Etwa 120 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Leutkircher Einrichtung besuchten die Schau, jeweils geführt von extra geschulten Schulsozialarbeiterinnen oder Lehrerinnen der jeweiligen Schulen. Schwerpunkt dabei war das Erkennen eigener Haltung und eines eigenen Bewusstseins zum Thema Körper. Die Ausstellung wurde konzipiert von der Tübinger Initiative für Mädchenarbeit, unterstützt wurde das Projekt von der AOK Ravensburg und „Demokratie leben!“
Gemeinsam ans Werk gemacht haben sich Jugendliche und Senioren in der Holzwerkstatt im Seniorenzentrum am Ringweg in Leutkirch. Beim von „Demokratie leben!“ unterstützten Projekt kamen vier „Pärchen“ zusammen: je ein Jugendlicher und ein Senior arbeiteten gemeinsam. Unter Anleitung von Peter Wolf bauten die Teilnehmer Nistkästen aus Holz – und lernten sich dabei kennen und ihre jeweiligen Fähigkeiten schätzen. Die Organisatoren der Zieglerschen, die das Seniorenzentrum am Ringweg betreiben, möchten das generationsübergreifende Konzept der Holzwerkstatt wenn möglich auch nach Abschluss des Projekts weiterführen.
Hier gehts zum YouTube-Video.
Zusammenkommen, Netzwerken, Kaffeetrinken, Gutes tun – all das ist im Sonnentreff in der Leutkircher Gerbergasse möglich. Immer Mittwochs in der Zeit von 9 bis 11.30 Uhr bietet die Johanniter Unfallhilfe e. V. dort ein Offenes Café. Integriert ist dabei eine neue Foodsharing-Fairteiler-Station. Das heißt, wer Lebensmittel abgeben möchte, darf das im Sonnentreff tun – und Bedürftige bekommen die Möglichkeit, zusammenzukommen und zugleich Lebensmittel zu erhalten. Mit dem offenen Café werden sozial schwächer Gestellte integriert – das Angebot ist für alle kostenfrei, es gibt lediglich eine Spendenkasse. Die Eröffnung wurde unterstützt durch die Partnerschaft für Demokratie Leutkirch – Aichstetten – Aitrach.
Vier Mal im Jahr treffen sich Frauen jeden Alters im katholischen Gemeindehaus in Leutkirch zum gemeinsamen Frühstück. Beim Frühlingsbrunch im März kamen dabei rund 70 Frauen zusammen – mehr als je zuvor. Sie genossen gemeinsam die Spezialitäten aus der türkischen und deutschen Küche. Organisiert wird das Projekt vom Türkisch-Islamischen Kulturverein sowie vom katholischen Kinder- und Familienzentrum St. Vincenz, unterstützt von „Demokratie leben!“.
Projekte 2019
Was für ein Theater
Weihnachtsstress mal anders: Mit einem Improvisationstheater haben rund 15 Teilnehmer in der Kunstschule Sauterleute gezeigt, wie es in der Vorweihnachtszeit auch zugehen kann. Nämlich alles andere als besinnlich, vielmehr hektisch, fast grob – und immer konsumorientiert. Teilnehmer jeden Alters spielten gemeinsam, verliehen ihren Gedanken Ausdruck und brachten ein Stück der besonderen Art auf die Bühne der Kunstschule. Das Improvisationstheater war dabei ein Teil des Projekts „Macht euch die Erde untertan?!“.
Kein Malen nach Zahlen sollte das Jugend-Kreativ-Symposium im Leutkircher Leprosenhaus werden. Vielmehr sollten die 15 Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren ihren künstlerischen Gefühlen freien Lauf lassen und zeichnen, was ihnen gerade in den Sinn kommt. Richtig oder falsch gab es nicht. Dabei entstanden Bilder zur Musik sowie Porträts –mit geschlossenen Augen. „Ich hatte den Eindruck, dass es den Jugendlichen sehr viel Spaß gemacht hat in dieser Atmosphäre unter ganz anderen Bedingungen als im Kunstunterricht zu arbeiten“, zog Organisatorin Sylvia Hess vom Verein Heimatpflege e.V. ein zufriedenes Resümee.
Parkbänke anmalen und mit anderen Jugendlichen ins Gespräch kommen, das war die Idee der Aktion „Paint & Talk“. Der Jugendgemeinderat Leutkirch hatte von der Stadtverwaltung einige ausgediente Parkbänke zur Verfügung gestellt bekommen – und die sollten „aufgehübscht“ werden. Deshalb hieß es beim Bauhof für etwa 15 Jugendliche stundenlang abschmirgeln, lasieren und bemalen. Kunterbunt wurden die Bänke, die später am Jugendhaus und am Mitmachgarten aufgestellt werden sollten. „Für mich ist einfach wichtig, dass die Bänke nicht weggeworfen werden und dass die Jugendlichen beim gemeinsamen Arbeiten in Kontakt kommen und Spaß haben“, sagte Initiatorin Luisa Schmidt dazu.
Im Leutkircher Sonnentreff wird künftig immer am ersten Montag im Monat die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung EUTB eine Sprechstunde anbieten. Dabei werden Menschen mit Behinderung, Menschen, die krank sind und vielleicht bald behindert sein könnten sowie Verwandte von Menschen mit Behinderung beraten. „Wir beraten bei ganz unterschiedlichen Dingen – so helfen wir etwa bei Anträgen bei Behörden oder auch in Fragen der Teilhabe im Arbeitsleben“, erklärt Beraterin Anita Schädler von der EUTB Weingarten. Bei der Auftaktveranstaltung in Leutkirch kamen zahlreiche Gäste und zeigten sich begeistert über das niederschwellige Teilhabe-Angebot. „Durch dieses Angebot sollen Betroffene nicht mehr von Pontius zu Pilatus geschickt werden, wenn Sie Hilfe brauchen, sondern sie erhalten künftig Beratung aus einer Hand“, sagte etwa Bürgermeisterin Christina Schnitzler. Sie hoffe nur, das die Sprechstunde nun auch angenommen und entsprechend bekannt werde.
Geschichten von Trümmern, Tränen und Trost
Lachen und Weinen lagen eng beieinander bei der Konzertlesung von Aeham Ahmad. Der „Pianist aus den Trümmern“ spielte in der evangelischen Dreifaltigkeitskirche vor mehr als 200 Gästen Klavier, Hans Karl Henne las aus dem Buch des 31-Jährigen. Das Publikum war gerührt von der beeindruckenden Geschichte des jungen Palästinensers, der in Syrien aufgewachsen ist. Bei den Geschichten von den Kämpfen um Jarmouk, einem Vorort von Damaskus, herrschte deutlich Betroffenheit. Zugleich zeigte Aeham Ahmad sich voller Lebensfreude, Zuversicht und mit einer gehörigen Portion Schalk im Nacken. Er ließ das Publikum bei seinen Melodien mitsummen, erzeugte so ein Gefühl der Gemeinschaft und des Getragenseins von dieser Musik für den Frieden.Im Zentrum des herbstlichen Frühstücks:
Asure, ein Dessert aus der orientalischen Küche. Die sogenannte Noah-Suppe wird aus mindestens sieben Zutaten zubereitet und traditionell an Freunde verteilt – so eben beim Herbstbrunch in Leutkirch.Pädagogische und psychologische Fachkräfte in St. Anna haben sich daher gemeinsam ein Programm "4girls" überlegt, mit dem sie gezielt die Mädchen in ihrer Selbstwahrnehmung und ihrem Selbstvertrauen stärken möchten. Denn nur, wer mit sich selbst im Reinen ist, kann auch die Kraft aufbringen, ein aktives Mitglied unserer Gesellschaft zu sein. Und nur, wer innerlich stark ist, kann auch einmal „Nein“ sagen und sich Vereinnahmungsversuchen erwehren. Konkret traf sich die Gruppe so zum Beispiel im Kletterpark, zu einem Mosaik-Workshop, einem Tanzkurs und einem Kosmetikworkshop.
"Außen anders - innen gleich".
Die Donuts (mit ihren unterschiedlichen Zuckergüssen) wie die Menschen. Unter diesem Motto verteilte die Partnerschaft für Demokratie auch dieses Jahr wieder Donuts an die jugendlichen Festivalbesucherinnen und -besucher und ging mit ihnen ins Gespräch.Gleichzeitig wurde das Festival auch aus dem Aktions- und dem Jugendfonds der Partnerschaft für Demokratie Leutkirch-Aichstetten-Aitrach gefördert. Aus dem Aktionsfonds wurde ein Kreativworkshop finanziert, bei dem Jugendliche sich mit dem Thema Heimat auseinandersetzten. Die Ergebnisse waren auf dem Festivalgelände zu besichtigen. Und der Jugendgemeinderat hatte entschieden, mit Mitteln aus dem Jugendfonds die vielen ehrenamtlichen jugendlichen Helfer zu unterstützen, indem unter anderem eine Versicherung für den Schadensfall übernommen wurde.
Fazit:
Eine große Zahl engagierter Festivalhelferinnen und -helfer, eine noch größere Zahl friedlich feiernder Festivalbesucherinnen und -besucher und ein Line-up, dass sich mit der Verpflichtung politisch engagierter wie auch lokaler Musikerinnen und Musiker sehen lassen kann!Der Bruder ist es auch, der am Ende den Terroranschlag ausführt – überraschenderweise jedoch nicht als Nazi, sondern als Islamist, zu dem er mittlerweile geworden ist. Was lehrt uns das? Dass die Dynamiken und Prozesse, die hinter einer Radikalisierung stehen, einander sehr ähnlich sind. In welche Richtung es letztlich geht, hängt von den jeweils aktuellen Einflüssen ab.
Ein Kinderfesttheater gibt es in Leutkirch jedes Jahr, und jedes Mal darf eine andere Schule es ausrichten. Das diesjährige Musical ist jedoch etwas ganz besonderes: Kinder aller Leutkircher Schulen werden es gemeinsam auf die Bühne bringen. Dahinter steht die Kirchengemeinde St. Martin, die damit ihr 500-jähriges Bestehen feiert. Der logistische Aufwand für die gemeinsamen Proben ist hier natürlich etwas höher, auch kennt man sich untereinander noch nicht so gut, wenn alle von anderen Schulen kommen. Darum haben die Kinder gemeinsam zwei Probewochenenden absolviert - zusätzlich zu den sonstigen wöchentlichen und später sogar täglichen Proben...
Wir sagen:
Respekt für so viel Engagement und viel Spaß bei den Aufführungen!Unter diesem Motto haben Aichstettener Kinder jeden Alters gemeinsam das Gasthaus Adler angemalt. Das an der Hauptstraße gelegene Gebäude stand schon seit einigen Jahren leer und soll nun abgerissen werden, um Platz für Neues zu schaffen. Zuvor aber durften sich die Kinder noch darauf verewigen. Fröhlich-bunt wird der Adler nun einige Monate lang die vorbeikommenden Autofahrer grüßen. Im August, wenn die Gemeinde mit einem "Adlerfest" Abschied nimmt von dem historischen Gebäude, können die Kinder zudem den Erwachsenen ihre Kunstwerke zeigen und ganz genau erläutern.
Initiiert wurde das Projekt von der Aichstettener Gemeinderätin Gabriele Carafa.
Hat der Islam ein Problem mit den Frauen?
So provokativ fragte zumindest die Plakatankündigung zum Vortrag mit Yasemine Aydin, Sozialwissenschaftlerin und Vorsitzende des Friede-Instituts für Dialog in Wien. Der Mosaik Verein hatte eingeladen, sich im Bocksaal mit dieser Thematik auseinander zu setzen.Das Fazit der jungen Wissenschaftlerin: Guckt man sich die Texte an (Koran, Sunna), dann gibt es im Islam keine Schlechterstellung der Frau. Guckt man sich jedoch die gelebte Praxis in mehrheitlich muslimischen Ländern an, ist dies durchaus der Fall. Aydin legt jedoch Wert darauf, zu betonen, dass dies nicht Ausfluss der Religion sondern vielmehr gesellschaftlicher Umstände sei. Ihre Empfehlung, um Abhilfe zu schaffen: Bildung, Bildung und noch mehr Bildung, vor allem für die jungen Frauen!
... Demokratie ergibt Sinn, Frau Nachbarin!
Unter diesem Motto hat die Kunstschule Sauterleute ein Projekt gestartet, an dessen Ende ein 4 x 4 Meter großes Deckengemälde steht. Es wird aus vier Einzelteilen zusammengesetzt und kann daher immer wieder anders aufgehängt werden - und so immer wieder neu zum nachdenken über unsere Welt anregen. Denn unsere Lebenswelt in all ihrer Vielfalt ist es, die das Gemälde zeigt. Etwa 15 Kinder unterschiedlicher Klassenstufen kommen dafür jede Woche von der Gemeinschaftsschule zusammen. Nach einer Ausstellung in den Schaufenstern der Kunstschule wird das Deckengemälde in der Gemeinschaftsschule aufgehängt werden.Finaaleee ...
Vier Städte, ein Sieger: Nach Stationen in Wilhelmsdorf, Weingarten und Bad Waldsee fand das Finale des diesjährigen Regio-Cups im Skateboarden in Leutkirch statt. Gewinner beim Leutkircher Skate-Contest war David Eberle aus Legau, aber strahlender Gewinner des gesamten Regio-Cups war der aus Kempten stammende Jonas Immler. Vorangegangen war dem jedoch ein harter Wettbewerb mit starken Gegnern. 23 junge Skater waren angetreten. Die meisten von ihnen waren auch davor schon in den anderen drei Städten mit von der Partie gewesen und hatten entscheidende Jury-Punkte gesammelt. Das Orga-Team sprach denn auch einen besonderen Dank all jenen Eltern aus, die ihre Sprösslinge von Ort zu Ort gefahren und ihnen so die Teilnahme ermöglicht hatten. Aber auch die Besucher kamen aus der weiteren Region und verdeutlichten damit den Anspruch dieses Wettbewerbs: die Region zu stärken und ihre Kommunen miteinander zu verbinden.Organisiert wurden die einzelnen Wettkämpfe von der jeweiligen Jugendarbeit vor Ort. Um einen ganzen Regio-Cup daraus zu machen, mussten diese aber natürlich eng miteinander kooperieren. Über die Jahre lernt man sich so gut kennen, und auch die ehrenamtlichen jugendlichen Helfer werden in überkommunale Kontexte mit eingebunden.
Die katholische Kirchengemeinde Aichstetten hatte die Fläche bereits mit einer mehrjährigen Blühmischung bestückt. Neben der so entstehenden Nahrung für Insekten hat diese einen weiteren Zweck: zu zeigen, dass Aichstetten bunt ist. Denn die Blühfläche und das dazugehörige Schild befinden sich gegenüber der Flüchtlingsunterkunft. Die Kinder schließlich durften mit ihren Samen das Sahnehäubchen setzen und außerdem erste demokratische Übungen vornehmen, indem sie darüber abstimmten, in welcher Form die Sonnenblumen verteilt werden sollen. Bald werden zwei Sonnenblumenkreise Aichstetten bereichern.
Geburtstag feiern auf dem Gänsbühl
Der 70. Geburtstag unserer Verfassung wurde mit einem Geburtstagskuchen am Gänselieslbrunnen gefeiert. Zahlreiche Interessierte fanden sich ein, aßen ein Stück und tauschten sich aus. Zum Beispiel darüber, welche der Grundrechte ihnen denn am wichtigsten sind. In Form von Klebepunkten wurde das auf einer Bodenzeitung festgehalten. Ergebnis: Eine überwältigende Mehrheit sprach sich für die in Artikel 1 verankerte Menschenwürde aus, dicht gefolgt von der Meinungsfreiheit. Ebenfalls hoch im Kurs lag die Gleichberechtigung. Interessant: Während zwei Punkte für das in Artikel 14 Absatz 1 verankerte Recht auf Eigentum vergeben wurden, kam der darauffolgenden Absatz 2 "Eigentum verpflichtet" auf immerhin acht Punkte.Außerdem danken wir der Bäckerei Wandinger für die Kuchenspende!
Für das diesjährige Frühlingsfest hat sich das Kinder- und Familienzentrum St. Vincenz eine besondere Aktion ausgedacht: Lasst uns gemeinsam Brücken bauen! Im Jahr des 500. Todestages von Leonardo da Vinci ist dies ganz wörtlich zu verstehen. Der berühmte Universalgelehrte betätigte sich unter anderem als Architekt und Ingenieur. Daraus entsprang eine Brückenkonstruktion, die völlig ohne Nagel, Leim oder andere Befestigungsmittel auskommt. Sie trägt sich selbst – kann aber nur von mehreren Menschen gemeinsam aufgebaut werden. Die 100 zu vergebenden Hanuta-Medaillen waren schnell weg.
Der Pavillon am Stand wurde im Rahmen des Projektes "Komm her, mach's bunt" beim Frühlingsfest 2018 gestaltet. Er kann für Veranstaltungen ausgeliehen werden. Kontakt finden Sie hier.
... kein Wintergarten!
Denn man kann sich nicht in ihm ausruhen - man muss stetig daran arbeiten, dass er auch bleibt. Diese Zeile aus dem gleichnamigen Song der Band Wolfsrachen hat der humanistische Verein "Team Freiheit" als Titel für ein Wertevermittlungsprojekt an Schulen gewählt. Drei Schulstunden lang kamen zwei Aktive der Bildungsinitiative in jede zehnte Klasse der Otl-Aicher-Realschule. Thema waren die europäischen Werte - was hat es gebraucht, um sie zu verwirklichen, und was ist nötig, damit sie erhalten bleiben? Was trocken klingt, war in der Praxis überaus anschaulich umgesetzt. Die Jugendlichen diskutierten rege mit. Der Rat der Vortragenden an die Jugendlichen: Eure Interessen werden berücksichtigt, wenn man eure Stimme hört!Schülerinnen und Schüler der beiden Schulen St. Anna und Don Bosco haben besondere Bedürfnisse. Da braucht es manchmal auch besondere Projekte. Der Fußballtag war ein solches. 30 Schüler von 9 bis 16 Jahre, drei engagierte Trainer der Fußballfabrik und ein Tag, um ganz praktisch Werte wie Respekt, Fairness und Toleranz zu (er-)leben. Diese Unterrichtseinheit wird niemand so schnell vergessen.
Die Veranstaltung wurde finanziert von der Bahn BKK und "Demokratie leben!" und unterstützt von der Stiftung Kinderchancen Allgäu.
Viermal im Jahr verwandelt sich das Museum im Bock in der Kindermuseum Anna und Paul. Mit liebevoll durchdachten Aktionen werden hier schon die Kleinsten an die Institution Museum herangeführt. Im Mai stand eine Stadtführung auf dem Plan. Die fast 30 Kinder erfuhren so einiges über ihre Heimatstadt, was wohl auch ihre Eltern noch nicht unbedingt wussten. Im Anschluss gab es im Pulverturm eine Stärkung für alle mit Obst und Gemüse, Butterbrot und Birchermüsli.
Die Termine für das Kindermuseum können Sie hier einsehen. Die Teilnahme ist kostenlos.
Sie ist "liebenswerter und zugänglicher" als das Landesparlament und vor allem: Sie ist für uns alle unmittelbar relevant.
Spätestens in fünf Jahren wird es mit der nächsten Kommunalwahl wieder die Gelegenheit geben, sich einmal auf dieses Abenteuer einzulassen.
Bereits 2018 hatte der Theaterworkshop zu Demokratie und Beteiligung stattgefunden (siehe unten). Die dazugehörige Konferenz musste jedoch auf 2019 verschoben werden. So trafen sich am 6. Februar Vertreter aus Politik und Zivilgesellschaft im Tagungshaus Reginca Pacis zu einer Tagung der etwas anderen Art. Die Hauptrolle spielten hier nämlich die Jugendlichen. Zur Einstimmung der Diskussionsrunden spielten Sie die von ihnen erarbeiteten Theaterszenen noch einmal vor.
Organisiert wurde die Tagung mitsamt dem überzeugenden Konzept vom Bündnis "Wir sind dran", dem unter anderem verschiedene kirchliche Einrichtungen angehören.
Zum vierten Mal tanzten hunderte Schülerinnen und Schüler auf dem Kornhausplatz den Song "Break the Chain" - und setzten damit ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Der Aktionstag One Billion Rising (zu deutsch "eine Milliarde erhebt sich" - es gibt etwa drei Milliarden Frauen weltweit, jede dritte wird im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt) findet seit 2012 weltweit am 14. Februar statt. In Hunderten Orten auf allen Kontinenten gehen an diesem Tag Menschen auf die Straße. In Leutkirch wird die Aktion gemeinsam von den Schulen organisiert, die den Tanz vorher im Sportunterricht einüben.
In diesem Jahr durften wir unseren Landrat Harald Sievers begrüßen, der das Grußwort hielt.
Die Aktionswochen standen unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle und Landrat Harald Sievers.
Zum Blog der beiden mit Rechercheergebnissen und eigenen Analysen gelangen Sie hier.
Ausstellung "Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte"
Jugendliche begleiten Jugendliche - so lässt sich das erfolgreiche Ausstellungskonzept des Anne Frank Zentrums zusammenfassen. Vier Wochen war ihre Wanderausstellung "Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte" in der Leutkircher Geschwister-Scholl-Schule zu sehen. Über 40 Schulklassen aus der Region meldeten sich für eine Führung an. Geführt wurden sie von Jugendlichen von Leutkircher Schulen, die sich zuvor vom Anne Frank Zentrum dazu ausbilden lassen hatten. Ein überzeugendes Konzept, das Lehrkräfte wie Jugendliche begeisterte.Infos zu den Wanderausstellungen des Anne Frank Zentrums und ihren aktuellen Standorten finden Sie hier.
Ausstellungseröffnung
Am 12. März wurde die Ausstellung "Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte" feierlich in der Geschwister-Scholl-Schule eröffnet. Nachdem Schulleiter Heinz Brünz die Anwesenden begrüßt hatte, beschrieb Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle in seinem Grußwort eindringlich, was wir unserer Demokratie verdanken - und warum es an jedem einzelnen von uns liegt, dafür zu sorgen, dass diese Errungenschaften erhalten bleiben. Die Erste Landebeamtin Eva-Maria Meschenmoser eröffnete schließlich die Ausstellung offiziell, indem sie eine Kerze entzündete. Leutkirch Leuchtet - die Ausstellung bildet den Kern der so benannten Aktionswochen für Demokratie, Vielfalt und Toleranz (siehe oben). Damit die Stadt auch im ganz wortwörtlichen Sinne leuchtet, wanderte die Kerze zu allen folgenden Veranstaltungen.Nachdem der Patrick Siegele, Direktor des Anne Frank Zentrums, die jugendlichen Ausstellungsbegleiter und -begleiterinnen (siehe oben) interviewt hatte, gaben diese im anschließenden informellen Teil eine erste Kostprobe ihres Könnens und erläuterten den Gästen Teile der Ausstellung.
Jeder kennt die Situation.
Man ärgert sich über platte Sprüche, Anfeindungen gegen Ausländer, frauenfeindliche Witze und Überheblichkeiten gegenüber Minderheiten. Der Referent des Vereins "Gegen Vergessen - Für Demokratie e. V." gab Ratschläge, wie man sich beim nächsten Mal in so einer Situation verhalten kann. Das wichtigste sei es, sich bewusst zu machen, dass man diesen Menschen und seine Einstellungen nicht werde ändern können. Eine Erkenntnis, die überaus entlastend wirkt. Und dann kann man sich darauf fokussieren, selbst Stellung zu beziehen und die eigene Meinung kund zu tun. Denn dann merken die Umstehenden und im Zweifel Unentschiedenen, dass es durchaus andere Ansichten zum Thema gibt.
Urs Fiechtner und Sergio Vesely.
Der eine Schriftsteller, der andere Musiker - und beide Aktivisten für die Menschenrechte. Gemeinsam haben sie vor über 40 Jahren den Begriff der Konzertlesung erfunden und geprägt. Bei ihren Auftritten verschmelzen Texte und Melodien zu einem symbiotischen Ganzen und machen auch ein schwer verdauliches Thema wie das Verschwindenlassen von politisch unbequemen Personen in aller Welt greifbar. Erstmals dokumentiert ist diese extreme Menschenrechtsverletzung in Hitlers Nacht-und-Nebel-Erlass. Überaus populär wurde das Verschwindenlassen dann in den Militärdiktaturen Lateinamerikas.Die Referenten schafften es dennoch, dem Abend mit einer recht vergnüglichen Betrachtung über "das eigenartige Deutschland" einen motivierenden Ausklang zu geben.
Warum ist rechte Musik als Einstiegsdroge in die Szene so gefährlich? Und woran erkenne ich überhaupt wirklich rechte Musik?
Cord Dette vom Demokratiezentrum ging diesen Fragen bei einem gute besuchten Workshop mit Fachkräften aus der Kinder- und Jugendarbeit nach. Sein Plädoyer: Verbieten ist immer die schlechteste Alternative. Wenn man mitbekomme, dass Jugendliche eindeutig rechte Musik hörten, solle man vielmehr mit ihnen ins Gespräch gehen darüber. Warum hörst du das? Ist dir bewusst, dass du in einer Welt, wie sie in dieser Musik herbei beschworen wird, deutlich weniger Freiheiten hättest?Nur mit gemeinsamer Anstrengung für die Freiheiten unserer Demokratie lässt sich der rechtsextremen Szene etwas entgegen setzen, so der Referent abschließend.
Im Rahmen der Aktionswochen war ein Fotowettbewerb ausgelobt worden. Das Motto: Die Vielfalt macht den Unterschied. Fast 90 eingereichte Fotos machten der Jury die Auswahl nicht leicht. Zum Abschluss der Aktionswochen fand in der Anne Frank Ausstellung eine Finissage statt, bei der alle Einsendungen zu sehen waren. Das Publikum kürte seinen Sieger, die Jury vergab drei weitere Preise.
Alle teilnehmenden Fotos können hier angeschaut werden.
Projekte 2018
Die 13. Klasse des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums in Leutkirch verbrachte einen Tag auf dem Nürnberger Rechsparteitagsgelände. Dort lernten sie nicht nur etwas über den Aufstieg und Niedergang des Nationalsozialismus, sondern verorteten das Thema auch in der heutigen Zeit: Reichsbürger und die Identitäre Bewegungen waren genauso Thema wie die Grundsätze rechtsextremer Parteien. Die daraus entstandenen Plakate werden allen Klassen der Geschwister-Scholl-Schule zugänglich gemacht.
Zentral war die Erkenntnis, dass rechtsextremistisches Gedankengut keineswegs der Vergangenheit angehört.
20 Jugendliche, fünf Nationalitäten, vier Schulen, zwei Wochenende. Das Ergebnis sind 20 frisch ausgebildete, motivierte Jugendgruppenleiter für Leutkirch. Sie haben sich mit rechtlichen und finanziellen Aspekten beschäftigt, mit Organisation und Planung und nicht zuletzt auch mit Erster Hilfe. Im Anschluss sind sie nun in den Verschiedensten Bereichen und Organisationen tätig und wenden das Gelernt unmittelbar an.
Das Jugendhaus vermittelt die Jugendgruppenleiter außerdem für Projekte und Veranstaltungen weiter. Anfragen können an das Jugendhaus, Patricia Fietz, gestellt werden.
2018 wurde unter Federführung der Stadt Leutkirch und mit Unterstützung durch die Partnerschaft für Demokratie der erste Leutkircher Jugendgemeinderat gewählt.
22 Jugendliche zwischen 13 und 19 bewarben sich um die 15 Plätze. Die Wahlbeteiligung lag bei 72 %. Der Jugendgemeinderat ist für zwei Jahre gewählt und übernimmt gleichzeitig die Funktion eines Jugendforums, welches über Anträge an der Jugendfonds der Partnerschaft für Demokratie entscheidet.
Leutkircher Religionslehrkräfte hatten zusammen mit der katholischen Gemeinde St. Vincenz dafür gesorgt, dass über 500 Schülerinnen und Schüler in den Genuss der multimedialen Ausstellung kamen.
Am Eröffnungstag fand abends eine Lesung des Buches "Meine Heimat war das traurigste Land der Welt. Jetzt ist es das unglücklichste" statt. Katrin Seglitz hat es zusammen mit den syrischen Teilnehmenden ihres Integrationskurses in Ravensburg verfasst. Ursprünglich geplant als Erzählprojekt erlaubt das fertige Buch individuelle Einblicke in die alten und die neuen Heimaten der Protagonisten.
Der hatte unter dem Motto "Typisch Mensch, typisch Leben, typisch Missverständnis" gestanden. Über 40 Clips machten der Jury die Auswahl schwer. Allerdings durfte dieses Jahr auch das Publikum mitentscheiden. In einem live-Voting wählten die Zuschauer einen Clip zum Publikumsgewinner. Diesen sowie auch die Gewinnerclips der anderen Kategorien können unter www.clip-contest.de angeschaut werden.
Was war bzw. ist das eigentlich für ein Land, aus dem so viele Menschen zu uns geflohen und zu unseren neuen Nachbarn und Kollegen geworden sind?
Zwei syrische Filmemacher, die heute in Isny leben, zeigen dies in ihrem Film "Syrien, Land der Sonne". Der halbstündige Streifen zeigt das Land mit seinen Naturschönheiten und seiner religiösen wie kulturellen Vielfalt sowieso auch seiner brummenden Industrie. Er spart auch nicht aus, was daraus mittlerweile geworden ist. Aber er endet hoffnungsvoll.Der Film kann für Privat- oder Schulvorführungen von der Partnerschaft für Demokratie ausgeliehen werden.
Eine Diorama?
Kennt eigentlich jeder. Die Weihnachtskrippe ist das beste Beispiel dafür. Ein Diorama ist eine dreidimensionale Darstellung in einem Schaukasten. Ein Friedens-Diorama anlässlich von Weihnachten haben nun 52 Schülerinnen und Schüler der Kunstschule Sauterleute in Kooperation mit der Gemeinschaftsschule erschaffen. Woche für Woche haben sie sich getroffen und an ihren Ausstellungsstücken gearbeitet: Eine Krippe ist natürlich mit dabei, außerdem weihnachtliche Symbole verschiedener Kulturen und religiöse Symbole aus Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus.Das Friedens-Diorama war im Dezember und Januar in den Schaufenstern der Kunstschule in der Bachstraße 6 zu sehen.
Was haben ein Rabbi, ein Pfarrer und ein Imam gemeinsam?
Mit dieser Frage machte der Mosaik e. V., der seit 2018 im Bereich Dialog und interkulturelle Verständigung in Leutkirch aktiv ist, auf seine Vorstellung des Projektes House of One aufmerksam. Die Antwort: Ein Gotteshaus in Berlin, bei dem unter einem Dach eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee vereint sein werden. Eine weitere Antwort von einer jungen Besucherin: Sie sind alle drei Menschen.Nach der inspirierenden Vorstellung dieses weltweit einzigartigen Projektes lud der Mosaik e. V. zu Tee und selbstgemachten Kleinigkeiten ein.
Über 100 Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Schule kamen im Oktober in den Genuss eines Theaterstücks der Gruppe "Bühnengold".
Alle Deutschen sind Rechtsextremisten, alle Muslime sind Terroristen, und die Nationalhymne darf man nur mit stolzgeschwellter Brust singen! Oder? Ach was, Geschichtsunterricht, das ist doch so laaangweilig... Ganz und gar nicht langweilig war der Parforceritt der Schaupieler durch die jüngere Geschichte dieses Landes. Am Ende sind viele Meinungen zur Sprache gekommen. Sichtlich zum Nachdenken gebracht diskutieren die Schüler schließlich darüber, was nun eigentlich typisch deutsch ist (Lederhosen?) und was denn das Wort Kanake bedeutet - hier und heute jedenfalls ein Schimpfwort, da ist man sich einig.
Zwei Schulklasse der Geschwister-Scholl-Schule, eine im 12. Schul- und eine im Berufsvorbereitungsjahr, haben im September an einem dreitägigen Theaterworkshop teilgenommen.
Dabei haben sie erarbeitet, welche Themen ihnen wichtig sind und wie sie die Frage nach der Beteiligung von Jugendlichen sehen. Herausgekommen sind beeindruckende Theaterszenen über den Wert von Demokratie und Mitbestimmung, über Ungerechtigkeit und die Hoffnung auf Veränderung hin zum Besseren.
Menschen aus 84 Nationen leben gemeinsam in Leutkirch!
Dass sie alle friedlich und fröhlich miteinander feiern können, wurde beim Großen Bahnhof der Nationen unter Beweis gestellt. Der Bahnhof symbolisiert dabei einen Ort, an dem sich täglich Wege kreuzen, wo Menschen ankommen und einander treffen.Die Showbühne zeigte bis in den Abend hinein Auftritte, darunter eine türkische Folkloregruppe genaus so wie Bliems Bunte Bühne aus Ottmannshofen. Auch kulinarisch konnten sich die Besucher durch die halbe Welt probieren.
Der Große Bahnhof der Nationen fand im Rahmen des Altstadt-Sommerfestivals (ALSO) statt.
Wieder einmal lockte die Kreative Holzwerkstatt von Peter Wolf Hunderte Kinder vor die evangelische Kirche, wo sie allerhand Träume in Holz verwirklichen konnten.
Neu in diesem Jahr: Die gebastelten Stücke konnte auch angemalt werden.
Die Holzwerkstatt bietet allen Leutkircher Kindern die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen und sich handwerklich auszuprobieren. Noten oder Sprache sind hier erst einmal egal. Darüber hinaus sorgt sie auch mit den vielen Helfern aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen für Begegnungen, die im normalen Alltag eher unwahrscheinlich wären.
Mehr Informationen über die Holzwerkstatt gibt es hier.
Unter dem Titel "Tell your Story" (dt.: "erzähle deine Geschichte") konnten Jugendliche ihre eigene Lebensgeschichte auf die Leinwand bringen. Die bunten Farbtupfer dienten während des Festivals dann als Hintergrund für eine Performance der Kunstschule Sauterleute. „Exclusive inclusion“ trat mit augenfällig verkleideten Figuren auf das Gelände und wurde Teil der Menge. Wer wollte, konnte sich ebenfalls verkleiden und erleben, wie es ist, ganz anders auszusehen als die anderen.
Letztendlich wurde festgestellt: Egal, wie man aussieht oder wo man herkommt, wir können alle zusammen friedlich feiern.
Nicht zuletzt als Antwort auf die Kontroverse um den Auftritt des Künstlers "Haftbefehl" beim Highmatlandfestival entschied die Leutkircher Partnerschaft für Demokratie, bei der diesjährigen dritten Auflage des Festivals in Form eines Standes präsent zu sein.
Unter dem Motto „außen anders – innen gleich“ wurden kostenlose Donuts an die friedlich feiernde Menge verteilt. Außen anders und innen gleich sind nämlich nicht nur die Donuts, sondern auch wir Menschen. So kam man ins Gespräch, und viele der Jugendlichen unterstützten uns anschließend bei unserer Foto-Aktion. Eine Auswahl der dabei entstandenen Bilder finden Sie hier.
Was haben Demokratie und Nachhaltigkeit miteinander zu tun?
Beide brauchen engagierte, mündige, verantwortungsbewusste Bürger. Die sich ihre eigenen Gedanken machen und die Initiative ergreifen. Und zwar nicht nur für das große Ganze, sondern ganz konkret im alltäglichen Handeln und Zusammenleben. Die Schülerinnen und Schüler des Hans-Multscher-Gymnasiums hatten am Projekttag "Brennpunkt Zukunft. Agenda 2030" die Wahl zwischen 28 Projekten. In allen ging es um nachhaltige Entwicklung - ganz im Sinne der Agenda 2030, die die globale Staatengemeinschaft 2016 ins Leben gerufen hat. So bauten manche Schüler einen Solarkocher, in dem sie dann allein mit der Kraft der Sonne ihr Mittagessen kochten. Ein andere Gruppe sammelte erste Imker-Erfahrungen.Organisiert wurde der Projekttag vom Unesco-Team der Schule.
Jeden zweiten Samstag im Sommer verbringt die Jugendgruppe einen Vormittag an der frischen Luft, an einem der Gewässer in Leutkirch und den Ortschaften. Sie bietet eine Teilhabemöglichkeit für alle Kinder, unabhängig von Herkunft oder Religion - und nun eben auch unabhängig vom Geschlecht.
Gemeinsam Grenzen überwinden und den Aufstieg zur in 2.000 Meter Höhe gelegenen Mindelheimer Hütte wagen - das hat eine bunte Gruppe unter Führung der Boxabteilung des TSG Leutkirch gewagt.
Für fast alle Teilnehmenden war dies die erste Bergtour in ihrem Leben. Fast alle Teilnehmenden haben außerdem einen Migrationshintergrund. Der Boxsport vereint sie und trägt ein gutes Stück zur Integration in die Leutkircher Gesellschaft bei. Beim Abstieg am nächsten Tag waren jedenfalls schon gute Kontakte zwischen den Wanderern aus fünf verschiedenen Nationen - inklusive Deutschland - geknüpft worden.
Jedes Jahr ist eine andere Leutkircher Schule Patin für die überlebensgroße Statue der Lilo Gollowitsch – eine jüdische Leutkircherin, die im KZ Auschwitz ermordet wurde. Die Schule St. Anna hat diese Patenschaft zum Anlass genommen, eine Ausstellung rund um die Familie Gollowitsch und die Herrschaft des Nationalsozialismus auszurichten. Kann man aus der Geschichte lernen? Die Schülerinnen und Schüler jedenfalls haben in eindrücklicher Projektarbeit den Wert der Toleranz erfahren.
Die Ausstellung wird zusammen mit der Lilo-Statue an die die Patenschaft übernehmende Schule übergeben.
Zu gewünschten Themen werden außerdem Referenten eingeladen.
Termine, Ort und weitere Informationen finden Sie hier.
Vom Allgäu bis in die Hauptstadt ist es ein weiter Weg. Aber er lohnt sich! Das können die knapp 100 Schülerinnen und Schüler des Hans-Multscher-Gymnasiums bestätigen, die im Rahmen einer Studienfahrt vielfältige Eindrücke gewinnen konnten. Im ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen ging es um Unrecht in der DDR, in der Gedenkstätte Bernauer Straße wurde an die Mauer und ihre Opfer erinnert. Auch das Denkmal für die sechs Millionen ermordeten Juden Europas wurde besucht. Die Leutkircher Partnerschaft für Demokratie ermöglichte Führungen durch diese geschichtsträchtigen Orte.
Haben Sie Lust, andere Kulturen kennenzulernen - ganz ohne weit weg fahren zu müssen? Oder haben Sie vielleicht Lust, die deutsche Sprache zu praktizieren und zu üben? Für beides gibt es Gelegenheit im neu gegründeten Interkulturellen Treff. Hervorgegangen ist er aus einer Kooperation des ehemaligen Gesprächscafés Cajak mit der Gruppe spanischsprachiger Familien in Leutkirch. Großformatige Fotos zur deutschen Geschichte und zu demokratischem Miteinander bieten Gesprächsanlässe, und mithilfe verschiedener Sprachlernmaterialien passiert das Deutschlernen ganz nebenbei.
Der Interkulturelle Treff findet wie folgt statt:
Jeden ersten Mittwoch im Monat 9 bis 11 Uhr im St. Vincenziushaus, Obere Grabenstraße 13.Jeden dritten Donnerstag im Monat 19.30 bis 21 Uhr im Sonnentreff, Gerberstraße 8.
Eine Übersicht über weitere Workshops von 4>>ward gibt es hier.
Der Pavillon wird bei verschiedensten Anlässen zum Einsatz kommen und kann auch gern ausgeliehen werden. Bei Interesse kann hier Kontakt aufgenommen werden: www.kifaz-leutekirche.drs.de/kontakt
Die Tanzdemo wurde ergänzt durch eine abendliche Lesung der „Vagina-Monologe“ in der Stadtbuchhandlung. Deren Autorin, die amerikanische Schriftstellerin Eve Ensler, hatte den Aktionstag „One Billion Rising“ 2012 ins Leben gerufen. Es las die Schauspielerin Jutta Klawuhn, begleitet von der Musikerin Isolde Werner.
Am Tag der Begegnung, traditionell dem Auftakt der Interkulturellen Woche, haben sich die Blaulichter präsentiert. Die Aktion, die uns die Weltoffenheit ein Stück näher bringen will, wird jährlich vom Jugendhaus organisiert. Neben vielfältigen Mitmachangeboten kam auch die kulinarische Seite nicht zu kurz. Türkisch, syrische, thailändische und afrikanische Gerichte konnten kostenlos probiert werden.
Falls Sie Interesse haben, sich bei einer der Blaulichtorganisationen zu engagieren, schauen Sie bitte hier: DLRG (Wasserrettung), Deutsches Rotes Kreuz, Freiwillige Feuerwehr, Johanniter-Unfall-Hilfe.
Wie wollen wir in Leutkirch zusammenleben?
Darüber diskutierten 50 Leutkircherinnen und Leutkircher bei der Ersten Leutkircher Demokratiekonferenz. Veranstalter war die Leutkircher Partnerschaft für Demokratie selbst.Haben Sie zu diesem Thema auch etwas zu sagen? Oder vielleicht eine konkrete Idee, wie man das Zusammenleben in Leutkirch stärken kann?
Für offene Fragen steht Ihnen Maria Hoenig Ihnen gerne zur Verfügung.
Ihnen steht auch die Möglichkeit zur Verfügung, einen Antrag bei der Leutkircher Partnerschaft für Demokratie zu stellen, um finanzielles Förderung für Ihr Projekt zu bekommen! Das Antragsformular finden sie unter "Zum Herunterladen".
Eine Dokumentation der Demokratiekonferenz kann hier heruntergeladen werden.
Sonne, Skaten, junge Leute.
Der Skate Contest am vergangenen Wochenende lockte viele junge Leute in den Leutkircher Skate Park. Hier wurde dann das Geschick auf dem Skateboard auf die Probe gestellt. Natürlich wollte man einen soliden Auftritt vor den Zuschauern hinlegen.Das Wichtige beim Skaten ist Spaß zu haben, denn auf Herkunft oder sozialen Status kommt es nicht an. Im Skate Park verbindet das gemeinsames Hobby auf dem Board, da spielt die Sprache eine kleine Rolle.
Mit guter Laune, einem Skateboard und Musik wurde der Contest zum amüsanten Erlebnis.
Das Projekt wurde von Jugendlichen organisiert.
Der Skate Contest ist eingebettet in einen Regio-Cup, der an verschiedenen Orten im Landkreis ausgetragen wird. Mehr Informationen zum Regio-Cup finden Sie hier.
Projekte 2017
An einer Fotobox konnten Passanten außerdem ein Statement abgeben, warum sie zur Wahl gehen oder warum Demokratie eigentlich wichtig ist. Ausgedacht hat sich diese Veranstaltung der Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“. Am Freitag vor der Wahl wurde vor der Geschwister-Scholl-Schule für eine hohe Wahlbeteiligung geworben. Am Samstag war die Walflosse am Gänsbühl aufgebaut.
Hier geht es nicht nur um selbst erzeugte Nahrungsmittel, sondern auch um das Miteinander. Das Alter, der soziale oder ethnische Hintergrund, eventuelle Behinderungen – das alles soll hier keine Rolle spielen. Der Garten ist offen für alle. Er möchte Integration vorleben und Begegnungen ermöglichen.
Kunsttherapeutinnen und ehrenamtliche Helfer schufen einen Rahmen, in dem die Kinder sich mit den abstrakten Begriffen Individualität, Vielfalt, Toleranz und Miteinander altersgerecht auseinander setzen konnten.
NeLe wird eine Internetplattform, die von allen Menschen in und um Leutkirch zur Vernetzung, zum Informationsaustausch und zur gesellschaftlichen Teilhabe genutzt werden kann.
Zur Homepage geht es hier.
In Zeiten der Bundestagswahl, hoher Flüchtlingszahlen und rechter politischer Bewegungen haben die Schüler viele Fragen zu diesen Themen. Um diesen Interessen kompetent und schülernah begegnen zu können, wurde die Bibliothek der Schule St. Anna erweitert um Filme zum Themenspektrum der politischen Bildung anzuschauen. Für jede Altersstufe und jeden Hintergrund sind Filme dabei. Durch positiv besetzte Vorbilder in verschiedenen Filmen und Einblicke in geschichtliche Zusammenhänge bietet sich so die Chance, Toleranz zu stärken und Mut zur Zivilcourage zu machen.
Im bisherigen Kinder-Second-Hand-Kleiderladen in der Gerbergasse entstand ein Begegnungscafé. Es wird als Treffpunkt für Gruppen zur Verfügung stehen. Außerdem können dort auch Veranstaltungen stattfinden. Das Begegnungscafé wird eine Teilhabemöglichkeit unabhängig von ethnischem oder sozialem Hintergrund, Alter oder Geschlecht bieten. Es stellt einen Raum für ehrenamtliches Engagement jeder Art dar.
Weitere Informationen zu Veranstaltungen und Möglichkeiten im Begegnungscafé gibt es hier.
Der Prozess ist ganz offen gehalten in Bezug auf Ergebnisse und auch auf weitere Kooperationspartner und Teilnehmende. Ziel ist dabei unter anderem, niederschwellige Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, die Teilnehmenden mit Heterogenität und anderen Auffassungen als den eigenen zu konfrontieren und Vorurteile abzubauen.
Das Projekt mit dem Titel "JuLe18" möchte die Leutkircher Jugend fit machen für die Herausforderungen der heutigen Zeit. Gleichzeitig soll die Zusammenarbeit von Trägern in der Jugendarbeit gestärkt werden. Langfristig soll das Projekt in eine gemeinsame Jugendstrategie münden.
Zunächst einmal können jedoch die frischgebackenen Jugendgruppenleiter anderen Jugendliche eine Orientierung in den Bereichen Toleranz und Respekt geben.
Musikalisch umrahmt wurde das Programm von der Band Noir Blanc, die sich aus Flüchtlingen und alteingesessenen Aichstettenern zusammensetzt. Impulsvorträge hielten Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle, der baden-württembergische Minister für Soziales und Integration Manne Lucha sowie der Leiter des Centrums für Angewandte Politikforschung Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Weidenfeld.
Zu den Clips geht es hier.