European Energy Award in Gold an Leutkirch verliehen
Leutkirchs Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle freut sich über diese besondere Anerkennung: „Die Stadt engagiert sich seit Jahrzehnten gemeinsam mit verschiedenen Gruppierungen, Unternehmen und den Bürgern für eine klimafreundliche und nachhaltige Entwicklung. Diese Bemühungen haben sich ausgezahlt, da Betriebe, die klimaneutral handeln und produzieren, sowohl ökologischen als auch wirtschaftlichen Erfolg verzeichnen“, so Henle.
Die Ergebnisse des Leutkircher Weges sind beeindruckend: Alle großen Schulgebäude sind mit moderner Gebäudeleittechnik ausgestattet und das seit Jahrzehnten immer weiter ausgebaute Nahwärmenetz auf Basis von Holz und Abwärme einer Biogasanlage wird derzeit massiv erweitert. So wird künftig auch die überschüssige Wärme von Leutkircher Industrie-Unternehmen und einer weiteren Biogasanlage in das Netz eingespeist.
Neben den bestehenden großen Solarparks entstand kürzlich ein weiterer Park bei Diepoldshofen, der klimafreundlichen Sonnenstrom für ca. 4.500 Privathaushalte liefert. Die Planungen für zwei weitere große Solarparks sind in Bearbeitung. In der Disziplin „installierte Photovoltaik-Kilowattstunden pro Einwohner“ ist Leutkirch seit langem an der Spitze zu finden.
Seit diesem Jahr beschäftigt die Stadt außerdem eine „Beauftragte für eine klimaneutrale Stadtverwaltung“ und beschäftigt sich mit den Umwelt- und Klimaauswirkungen im Bereich Ernährung. Mit einem neuen Car-Sharing-Projekt, welches in Kürze startet, steht auch das Thema Mobilität im Fokus.
Diese gemeinsamen Anstrengungen wurden erneut mit der Auszeichnung des "European Energy Awards" in Gold gewürdigt. Henle zeigt sich zufrieden, dass trotz verschärfter Anforderungen erneut die höchste Stufe erreicht wurde.
Info:
Der European Energy Award (eea) ist ein europäisches Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, das der Energieeinsparung, der effizienten Nutzung von Energie und der Steigerung des Einsatzes regenerativer Energien in Kommunen dient. Hierbei werden die Klimaschutzaktivitäten der Kommune erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft, um Potenziale des nachhaltigen Klimaschutzes identifizieren und nutzen zu können.
Erfolge der kommunalen Energiearbeit werden nicht nur dokumentiert, sondern auch ausgezeichnet. Erreichen Bewerber über 50 Prozent der möglichen Punkte, erhalten sie den European Energy Award. Kommunen, die aufgrund ihrer besonders erfolgreichen Energiepolitik mindestens 75 Prozent der maximal möglichen Punkte erreichen, bekommen nach Bestätigung durch einen internationalen Auditor die Auszeichnung in Gold verliehen. Alle vier Jahre müssen die Auszeichnungen erneuert werden.
Im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft berät die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg interessierte und teilnehmende Kommunen zum European Energy Award und gibt praktische Hilfestellung für das Zertifizierungsverfahren.