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Allgäu

Naturschutzgebiet Reps- und Ochsenweiher

Die Verlandungszone beider Weiher wird vom Großseggenried bestimmt, das landeinwärts aus einem fast geschlossenen Steifseggenried besteht. Bestandsbildend neben der Steifen Segge sind die schonungsbedürftige Schnabelsegge und die als gefährdet einzustufende Gedrängtährige Segge, sowie Fieberklee und Schachtehalm.

Östlich des Ochsenweihers schließen sich vielfältige Wiesenstrukturen an, die die ganze Abfolge von ungedüngter Nasswiese bis zur nährstoffreichen Fettwiese aufweisen. In den Pfeifengraswiesen kommen neben den typischen Magerwiesenarten Pfeifengras, Borstgras und Teufelsabbiss auch Wiesenarten wie Wasser-Kreuzkraut und Sumpf-Vergissmeinnicht häufig vor und zeigen den Übergang zwischen den leicht angedüngten und ungedüngten Feuchtwiesen auf. Die nährstoffreichen Feuchtwiesen zeigen ein großes floristisches Artenspektrum mit charakteristischen Arten wie Bach-Kratzdistel, Kuckuckslichtnelke, Sumpfvergissmeinnicht, Bach-Nelkenwurz und Breitblättrigem Knabenkraut.

Im nördlichen Randbereich des Gebietes finden sich Sumpfdotterblumenwiesen mit Übergängen zur Fettwiese.

Nach Norden hin werden die Calthion-Arten wie etwa Wasser-Kreuzkraut zunehmend von den Fettwiesenarten Glatthafer, Wiesenknäuelgras und Wiesen-Lieschgras abgelöst.

Mit 184 Arten, von denen 30 schonungsbedürftig, gefährdet oder stark gefährdet sind, stellt sich das Gebiet als wertvoller Lebensraum für Pflanzen dar.

Die Waldflächen werden im Gebiet von mehreren bruchwaldähnlichen Beständen gebildet. Der östlich des Repsweihers an das Großseggenried angrenzende Schwarz-Erlenbestand kommt echten Bruchwäldern am nächsten. Die übrigen Bestände am südlichen Ufer des Repsweihers weisen zahlreiche Auwald arten auf wir zum Beispiel Grau-Erle, Wechselblättriges Milzkraut oder Gelber Eisenhut.

Entsprechend der floristischen Vielfalt ist das Gebiet auch für die Tierwelt von besonderer Bedeutung.

Einer individuenreichen Amphibienfauna bietet der vielfältige Feuchtgebietskomplex ideale Lebensbedingungen, besonders die Nasswaldbereiche sind als Lebensraum für Erdkröte und Bergmolch hervorzuheben.

Am Repsweiher siedeln neben anderen Krickente, Tafelente, Haubentaucher und Zwergtaucher. Einzelne Exemplare der vom Aussterben bedrohten Bekassine und Flussuferläufer sowie Baumfalke und Graureiher kommen zur Nahrungssuche ins Gebiet.

Der Wiesengrashüpfer, eine gefährdete Heuschreckenart, ist in den Wiesen häufig. Im Großseggenried findet sich die stark gefährdete Sumpfheuschrecke. Ein typischer Feuchtgebietsbewohner unter den Tagfaltern ist der Violette Silberfalter, der durch den Rückgang der Feuchtgebiete ebenfalls gefährdet ist.

Das Gebiet stellt ein wichtiges Rückzugsgebiet für Pflanzen und Tiere sowie einen landschaftstypischen Biotopkomplex dar, wie er sehr selten geworden ist.

Am 04. Februar 1991 wurde durch Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen das Gebiet zum Naturschutzgebiet nach dem Naturschutzgesetz erklärt.
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