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Allgäu

Naturdenkmal Nr. 65/20 "Feuchtgebiet III südlich Liezenhofen"

Beschreibung

Das Feuchtgebiet besteht aus einem schön ausgeprägten Kalkquellmoor, in dem zwei kleine Weiher ausgebaggert wurden. Auf dem Aushubdämmen steht Röhricht und Hochstaudenbewuchs, randlich ist das Quellmoor durch Gräben abgegrenzt. Im Norden schließt sich ein größerer, mäßig verwachsener Weiher an, an seinem Rand steht ein Laubgehölz. Am Quellmoor bilden Weiden und Grauerlen die Strauchschicht.

Besonders schützenswert sind:

  • Das Biotop als Glied einer Feuchtgebietsvernetzung, als Rückzug- und Migrationsfläche empfindlicher und bedrohter Lebensgemeinschaften
  • Der nährstoffarme Quellbereich als Ausgleichsfläche für Intensivnutzung und als Ökozelle
  • Die Kalktuffe als Zeugen naturgeschichtlich interessanter Entwicklung und als Aufschluss geologischer Verhältnisse
  • Das Quellmoor als landschaftsprägendes Element und als Lebensraum äußerst seltener und bedrohter Pflanzenarten, sowie die Kombination verschiedener Kleinbiotope, die Artenreichtum sichern
  • Das Vorkommen von drei in Baden-Württemberg stark bedrohten Pflanzenarten:
    Langblättriger Sonnentau (Drosera anglica)
    Mehlprimel (Primula farinosa)
    Armblütige Sumpfbinse (Eleocharis quinqueflora)
  • Der Lebensraum weiterer bedrohter und geschützter Pflanzen- und Tierarten:
    Sumpfstendelwurz (Epipactis palustris)
    Großes Zweiblatt (Listera ovata)
    Simsenlilie (Tofielda calyculata)
    Moorlabkraut (Galium uliginosum)
    Gemeines Fettkraut (Pinguicula vulgare)
    Trollblume (Trollius europaeus)
    Breiblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
    Sumpf-Dreizack (Triglochin palustre)
    Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea)
    Frühlingsenzian (Gentiana verna)
    Rostrotes Kopfriet (Schoenus ferrugineus)
    Breitblättriges Wollgras (Eriophorum latifolium)
    Davall-Segge (Carex davalliana)
    Wasserfrosch (Rana esculenta)
    Grasfrosch (Rana dailmatina)

Gefährdung

Das äußerst wertvolle Biotop wird durch Auffüllungen, Entwässerung und Intensivierung bedroht. Es sollte erworben werden. Die Beweidung muss verhindert werden, dafür sollte jährliche Spätmahd als Pflege einsetzen.
 

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